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Gerlinde – Teil 1: Erwachen

Gerlinde - Teil 1: Erwachen



Einleitung
Zu dieser Geschichte gibt es bereits mehr als zwanzig logische Fortsetzungen, die ich gerne in einem Abstand von je einer Woche hier posten werde/will.
Wünsche und Anregungen, wie sich die Episoden entwickeln können, werden sehr gerne angenommen und auch durchaus in den Handlungsstrang eingeflochten. In dem Sinn – viel Spaß beim Lesen, wobei es im zweiten Teil mit der Erotik erst so richtig los gehen wird.

Erwachen
Das konnte nicht ICH sein, schwirrte mein Kopf voll von Gedan­ken, die ich schon längst abgeschrieben hatte. Üblicherweise hätte ich jetzt wohl Kopfweh, weil ich gar zu viel getrunken hatte, um meinen Frust hinunter zu spülen – und jetzt aber … nein: ich fühlt so ganz eindeutig, dass vollkommen andere Stellen an meinem Körper emp­findlicher waren und so reagierten, als ob ich einen ganz gewaltigen Muskel­kater hätte.
Einen Muskelkater an Stellen, wo ich das wirklich für unmöglich erachtet hätte. Eher ein Gerücht, eine Übertreibung erotischer Natur und von Filmen, von deren Existenz ich zwar wusste, die mich aber nicht sonderlich interessiert hatten. Und meinen gestorbenen Mann dem Anschein nach auch nicht – er sei denn, er hatte mir etwas vor­gespielt, was ich Zeit unserer Beziehung nicht entdeckt und entschlüs­selt hatte … Aber was soll’s, darum ging es ja gar nicht in dem, was ich zu erzählen gedenken.
Ich hatte doch tatsächlich einige Schwierigkeiten, mich aus dem Bett zu erheben, so dringend wie ich auf die Toilette eilen musste.
Ein feiner Stich, ein weiteres Stechen, ein Humpeln und Hinken, als wären all meine empfindlichen Muskelfasern auf der Rückseite der Oberschenkel gezerrt. Sodann noch das feine Fühlen an den Innenseiten, auch dort gedehnt in einem Ausmaß, als hätte ich denn über Stunden hinweg einen Spagat gemacht mit meinen nicht auf solche Bewegungen trai­nierten Muskeln. Wobei die Haltung und Stellung nicht so weit weg war von jenen sportlich erotischen Aktionen, die ich gestern Nacht wahrlich über lange Zeit durch­ge­zo­gen hatte. Ohne auf die Uhr gesehen zu haben, konnte es schon durchaus eine Stunde gewesen sein. Ja, das sogar sicher – eventuell auch an die zwei bis gar drei hin, kleinere Pause schon eingelegt, wie sich verstand.
Und Stichwort drei – ja … eigentlich sollte ich jetzt auch rot werden, wenn ich an meine bisherige Verhaltensregeln und Gewohn­heiten zurück denke … aber da werde und wurde ich nicht mehr. Ja, drei waren es auch gewesen, mit denen ich mich gestern Nacht eingelassen hatte. Und drei waren es auch gewesen, die mich derart beglückt hatten, dass ich heute noch alles in mir glühen fühlte. Immer noch diese Reibung, diese Dehnung, diese Lust, wie sie mich pfählten und dehnten und dann abfüllten.
Und ja – die Reste davon … ich hielt es gar nicht für möglich, die kamen nun auch auf dem Örtchen, wohin ich so dringend enteilt war, wieder an das Tageslicht.
Gerlinde, Gerlinde … ich schüttelte den Kopf und rieb mir die Augen, wie ich dann im Badezimmer mich gründlich wusch und dabei auch die Augen nochmals mit klarem kalten Wasser spülte, um damit wohl auch etwas wegzustreifen, was ich sonst nur als sehr intensiven Traum einschätzen hätte können.
Gerlinde – nochmals ein tieferes Grinsen in das Gegenüber im Spiegel, das sich innerhalb des letzten Monats wohl so gründlich und nachhaltig geändert hatte, dass mich niemand mehr erkennen würde. Damit meinte ich nicht nur das äußere, wo ich nun wieder sehr viel auch mich wert legte und schminkte und auch färbte und Härchen zupfte – das war ja relativ leicht zu machen mit der heutigen Kosmetik. Aber das, was ich gestern gerade mal wieder mit diesen drei feurig jungen Hengsten aufgeführt hatte … ich grinste erneut und fast fuhr ich mit dem roten Lippenstift dabei etwas zuweit aus dem Mundwinkel hinaus.
Ja – diese drei … die hatten ihren Spaß gehabt mit mir.
Und ich – genauso.
Und wie gesagt, vier Wochen gerade mal … was war nur mit mir geschehen, dass ich aus einer im wahrsten Sinn des Wortes grauen und verwitweten Maus zu dem geworden war, was ich gar nicht recht in Worte zu fassen getraute.
Eine Schlampe, eine ganz besonders geile, weil ich ja selbst so unglaublichen Aufhol- und Nachholbedarf noch hatte?
Eine – wie hieß es doch gleich in den Geschichten und Zeitschrif­ten, die ich so gerne las, überlas wenigstens in unterschiedlichen Sprachen. Eine »mature« oder gleich eben »milf«, oder sogar … gilf – granny I love to fuck. O my god, grinste ich!
Ja – eine ‘granny’, das war vielleicht ein so halbwegs neutraler Ausdruck, bei dem man auf der einen Seite das hinein interpretieren konnte, was ich von meinem Alter her ja war. Und auf der anderen, da konnte ich schon genau erkennen, wie sie grinsten, da sahen sie wohl das Bild genau vor sich, das ich auch gestern so intensiv für die drei abgegeben hatte.
Eine Granny – mit Strapsen und Büstenhebern, sodass die großen Titten (so musste man ja sagen, und nicht nur Brüste), nicht hingen, sonst straff nach oben gespannt waren … und sonst: geil und bereit, alles zu tun und zu erfüllen, wovor sich so manche nicht mal zu träumen gewagt hatten. Und wenn ich ehrlich bin, dann waren das ja letztliche alles Dinge, die ich vor diesen berühmten vier Wochen ja auch nicht im geringsten vermisst, ersehnt oder auch nur erahnt hätte, dass mir sogar Spaß machen würde, so verwöhnt zu werden und auf diese und jene Art und Weise mich hingeben und nehmen zu lassen.
Ja – wie gesagt, mein Heinrich, berühmtermaßen Gott hab ihn selig … der würde sich nicht nur im Grab umdrehen, sondern der würde wohl Ventilator spielen müssen, wenn er nur einen Hauch an Ahnung von dem hatte, was ich nicht nur gestern wieder aufgeführt hatte.
Wie in aller Welt, aber da war kein Hauch von Schande oder auch Unverständnis oder so etwas wie Gefühl einer Sünde oder auch Schuld in mir … Wie in aller Welt bis du denn zu dem geworden, Gerlinde? Erneut fuhr ein heißer Gedanke durch meine gesamten von den Liebesnächten her noch strapazierten Körper. Aber es war ein verdammt gutes Gefühl, ganz genau zu wissen und sich erinnern zu können, warum es dort vielleicht ein klein wenig zwickte und zwackte. Denn jedes dieser kleinen Leiden war mit geilsten Erinnerungen und Handlungen verbunden.
Ganz so, als ob eine jede kleine Sünde ja sofort vom lieben Gott mit Strafe belegt werden würde … oh ja, grinste ich auf ein neues:
Da hatte er ja gestern wahrlich Überstunden einzulegen gehabt mit mir. Und eigentlich ja nicht nur gestern, sondern schon das ganze Monat lang.
Wie also hatte das alles begonnen und wie konnte das nur weiter gehen …

* * * * * * * * * * *
Vielleicht ist spätestens jetzt auch an der Zeit, dass ich mich den geschätzten Lesern (und natürlich auch Leserinnen, die ja meistens in der Min­der­heit sind) vorstelle. Mein Name ist Gerlinde Dvorak, geboren 1954 – wobei Gerlinde schon mein wirklicher Vorname ist und der Familienname eigentlich nichts zur Sache tut. Ich könnte ja Dvorak oder Huber oder Maier anführen, egal – er wäre ja ohnehin genauso gelogen wie der eine oder der andere. Und das Geburts­jahr – nun denn, man fragt ja Frauen nicht danach … auch egal, aber im wesentlichen stimmt es schon, dass ich zum Zeitpunkt der Geschichte sehr genau sechzig war-
Wenigstens aber deute ich damit an, dass böhmische-tschechische Wurzeln dahinter sind: bei mir gleichermaßen wie bei meinem Mann. Und dass ich nicht in unserer eigentlichen Heimat geboren wurde, sondern dass wir hatten in den Kriegswirren und Repressalien hatten fliehen müssen, Haus und Hof verlassen und irgendwo im Norden von Bayern dann uns niederließen. Mit im wahrsten Sinn des Wortes nichts außer dem, was meine Eltern auf der Haut trugen … mehr war nicht zu retten gewesen, außer das nackte Leben.
Aber mehr will ich über Politik und Gerechtigkeit, Benesdekrete hin und her, gar nicht sagen. Der Sieger schreibt die Geschichte und bestimmt die Regeln. Und was meine Eltern in der Nähe von Karlsbad besessen hatten, in deren Güter hausten dann über Jahr­zehnte hinweg die Kommunisten … ich habe es mir auch nie angetan, je darüber nachzudenken, wie ich an das doch beträchtliche Ver­mögen und Landgut wieder herankommen würde. Schluss darunter gezogen und sich eben geschworen, nie mehr dem nachzu­gehen und auch nicht in der Gegend je zu sein, das war meine Konse­quenz ge­wesen … aber wie gesagt: ich war ja zu den Zeiten noch nicht einmal ge­boren, hatte das alles von vielen wehmütigen und auch erbosten Erinnerungen dann immer wieder nur gehört.
Aber, ich sehe schon, ich lenke ab – das, so denke ich, interessiert ja die meisten Leser und Leserinnen meiner Geschichten weniger als das, was ich in den letzten Wochen und Monaten getan und geändert hatte in einem ansonsten ganz banalen und einfachen Leben.

Und dass ich in Berlin wohne, mag stimmen oder auch nicht, es tut auch nichts zur Sache, wie es so schön heißt. Denn aufgewachsen, so kurz nach dem Krieg, bin ich ohnehin auf dem Land – in einer Familie, die als sehr katholisch galt. Damit ist nicht fanatisch in dem Sinn gemeint, dass ein anderer Glauben etwa nicht toleriert worden wäre, sondern weitaus eher was die Regeln und Gebote und die Sinn­lo­sig­keiten sind, die seitens einer bekannt frauenfeindlichen katho­lischen Kirche vorge­ge­ben sind. Da nützt es gar nichts, wenn der eine oder andere Papst so tut, als wäre er offen und liebevoll und … im tiefen Inneren ist dann al­les, was beschlossen wird konservativ bis zum Umfallen. Alles Män­ner, eine reine Männerpartie – pfui Teufel, das passt sogar gut, das Wortspiel. Aber … ich bin, wie es so schön heißt, heutzutage ohne Be­kenntnis, Atheistin … »Gott sei Dank!«
Früher aber – am Land … da gab es nichts anderes als auch beten vor dem Essen, am Sonntag ohnehin in die Kirche. Und all das, was mit dem Leib und der Lust und der Liebe und gar der Verhütung zu tun gehabt hätte … das war ein Werk des Satans, der uns mit Wollust und dergleichen verblendete und den ganz verdorbenen dafür dann später auch noch die Pille ermöglichte usw usw.
Aber das war ja noch lange davor, ehe ich schon verheiratet war. Unerfahren natürlich, wie es sich ja auch gehörte – bis zum geht-nicht-mehr. Unschuldig, wenn man es anders sehen will – und naiv in einem Ausmaß, dass man das heute kaum noch glauben kann. Aber woher hätte man Dinge wissen sollen, wenn es keine Information darüber gab, Computer und Internet noch lange nicht erfunden oder erschwinglich waren und all das, was offenbar Spaß zu machen schien, wie man ja am eigenen Körper doch ein wenig spürte, von allen möglichen Seiten immer als verboten, als abartig, als nicht normal und vor allem wider die Natur angesehen und von der Kanzel herab gepredigt wurde.
Es war auch die Zeit, in der ich durch das Dorfleben wie observiert und unter allgemeiner Beobachtung gestellt mich fühlte. Ein Gläschen oder gar ein Zug an der Zigarette und erst recht ein Kuss – alles wäre gesehen worden und irgendwie berichtet. Und alles wäre wohl so ausgelegt und gedeutet worden, dass hier schon wieder eine auf dem Pfad der Sünde zu wandeln begann und von Satan und seinen Horden alsbald verführt werden würde.
Mit knapp über siebzehn lernte ich Heinrich kennen – zu einer Zeit, wo an anderen Orten die berühmten 60er und vor allem die 68er so richtig losbrachen. Bei uns aber, das war das alles nicht mal ein laues Mailüfterl, das aufkommen konnte. Gerade mal in den Nach­rich­ten gesc***dert und dann am Wirtshaustisch vielleicht disku­tiert und von den dort ausschließlich männlichen Besuchern als nicht ver­ständlich und übertrieben abgetan. Achja, Stichwort Wirtshaus – das hatten meine Eltern wieder aufgebaut und damit verdienten sie sich ihren Lebensabend. Vollkommen klar, dass wir alle aus der Familie da mithelfen mussten – egal wie man das nun sehen oder inter­pretieren wollte. Familienbetrieb oder aber billigste, weil sogar Gra­tis­arbeitskraft. Und Kinderarbeit in gewisser Hinsicht natürlich auch. Aber man sah das auch aus vielen verständlichen Gründen damals ganz anders – man war ja im Aufbau, Wiederaufbau und es ging, den un­glaublich beginnenden Wirtschaftsboom so richtig ins Laufen zu brin­gen und am Leben zu erhalten.
Wir beide fanden uns sympathisch – von Liebe war damals auch nicht viel die Rede – Heinrich war Beamter, etwas älter als ich und konnte eine Familie ernähren. Also heirateten wir, arbeiteten, sparten Geld und konnten uns als solches auch einiges leisten, wenn auch im bescheidenen Rah­men. Kleine Urlaube etwa an der Nordsee natürlich und dann früher oder später sogar auch ein Auto, natürlich ein Käfer zu Anfang und ein kleines Häuschen, mehr Wochenende und Gartenhaus, aber doch geeignet, darin auch im Winter zu leben.
Heinrich brachte das Geld heim und ich führte den Haushalt. Und was das sexuelle anbetrifft, so würde ich es eher als nüchtern be­zeich­nen. Die 50er und sogar auch noch 60er-Jahre waren zumindest in unserer katholischen Gemei­nde und Gegend sehr prüde, und so war es auch bei uns. Es ist einfach unglaublich, aber ich hatte Heinrich nie nackt gesehen. Ich kann das heute ohnehin kaum noch glauben – aber es war so. Was soll’s, vermisst in dem Sinne hatte ich ja nichts – zu dem Zeit­punkt nicht so ganz. Wenn man nicht weiß, was es alles gibt, dann ist die Sehnsucht nicht so groß. Und das galt für alle Bereiche, sicherlich aber verkappt und intensiv für die zwischenmenschlichen.
Als Frau hatte ich mich sowieso zurück zu halten, war es gang und gäbe – eben von vorne bis hinten alles katholisch. Pfui Teufel, wieder einmal richtig angebracht, wenn ich daran denke. Jetzt, gerade heute erst – einfach unvorstellbar, dass ich mir das gefallen ließ, dass ich nicht aufbegehrte und nicht einfach davon gelaufen war. Heute mit all meiner Erfahrung gäb es keinen Funken lang ein Nachdenken, dass ich auf und davon wäre und jede Menge Selbstvertrauen nun auch hatte, selber leben und lieben zu können. Und das sogar gut, weitaus besser und unabhängiger, als ich es damals je gewesen war. Nur – selbst wenn ich jedes Mal den Kopf schütteln muss beim Ver­fassen der ersten Worte und Sätze in der Geschichte: so war es einfach nicht. Ich war unselbständig und das akzeptierte ich. Es war vorge­sehen, dass ich Hausfrau und Mutter sein sollte – und da sah ich nicht das Problem dahinter. Ob es meine wirkliche und ehrliche eigene Meinung auch damals schon gewesen war, das zählte in dem Sinn auch deswegen nicht, weil ich es gar nicht anders sah, nicht kannte und auch … damals zumindest, gar nicht wollte.
Heute, schon bald vierzig Jahre später … wo andere dann eher daran denken, dass sie mit dem Leben abschließen, da sah und fand ich all das erst recht als eine neue Möglichkeit der Entfaltung und Herausforderung …
Dazu aber früh genug noch jede Menge.

Wenn es Heinrich überkam, und das war gerade mal einmal in der Woche, später noch seltener, dann zog er seine Schlafanzughose her­unter, kam zu mir ins Bett hinüber und stieg auf mich. Der an­schließende Akt, Missionarstellung natürlich, dauerte sodann etwa zwei Minuten und dann war Heinrich fertig. Mit einem Stöhnen und einem nassen Gefühl zwischen meinen Beinen abgeschlossen – aber ich … nein … es wäre alles andere als gelogen. Ich konnte nicht sagen, dass mir das gefallen hätte. Missfallen sicherlich auch nicht – es war eben einfach so und es war ja auch nicht daran zu denken, dass ich da etwas oder besser gesagt jemand anderen je ausprobieren konnte oder wollte. Aber einen Orgasmus hatte ich auf diese Weise mit meinem Mann nie – Gott hab ihn selig, schon klar … muss ja auch wieder erwähnt werden.
Heinrich wälzte sich dann wieder von mir runter, rutschte in seine Betthälfte und schlief rasch ein. Das ganze geschah zuletzt wohl ebenso oft wie Weihnachten oder Ostern – das war schon direkt der Sonderfall. Aber da ich nicht wirklich etwas dabei verspürte, ver­misste ich das Gefühl nicht. Und wie auch schon gesagt: etwas, das man nicht weiß und auch nicht kennt, auf das fällt es einem gar viel leichter, zu verzichten. Damals hätte ich mir nie vorstellen können, weil es ja derart verboten, verpönt und von der Kirche verschrien war, dass ich mit einem anderen mir etwas anfangen würde. Was heißt da »einem« als Singular gemeint … mit einigen gleichzeitig sogar im wahrsten Sinn des Wortes.
Oder aber auch mit einem Mädchen und einer Frau um einiges mehr als nur spielen – so richtig denen das so zu besorgen, wie ich nun längst wusste, dass ich es wollte. So weiterzugeben, wie es voll­kommen Spaß machte und wie es leicht war, von einem Orgasmus in den anderen zu verfallen, dass man gar nicht mehr richtig wusste, wie man mit diesem nassen Brennen und Zittern zwischen den Beinen denn je wieder aufstehen sollte, ohne dass es einem in nassen verräterisch duftenden Bahnen die Schenkeln herab rann.
Damals – nicht mal der Hauch einer Idee davon. Ganz so als wäre ich in einer anderen Welt mit einer anderen Sprach aufgewachsen. Oder in einer Dimension, für welche mir erst die Augen geöffnet werden mussten und deren Sprache und Tun ich auch erst spät, recht spät erlernen würde. Aber wenigstens … oh nein, ich konnte nicht klagen, so wie es jetzt sich zum interessanten und geilen gewandelt hatte, war es der Hammer schlechthin.

Heute würde ich sagen, eine äußerst traurige Angelegenheit. Da hatten es die jungen Leute jetzt um die Jahrhundertwende deutlich besser, ohne jeden Vergleich. Alles da, Essen, Trinken, Klamotten, genug Geld und nicht zuletzt: Genug Sex. Beneidenswert – vielleicht heute sogar schon wiederum das Gegenteil: zuviel von allem, zu früh die Möglichkeit, zusehr der Freiraum, sodass die Verführung für alles mögliche leicht fiel und man so viele Möglichkeiten hatte, vom Weg abzukommen. Aber sicher viel besser, die Wahl von Möglichkeiten zu haben, als gar keine – oder eben eine einzige und die dann unter dem Titel von Moral und Anstand verkaufen. Nun denn egal – Schwamm drüber, die Vergangenheit kann ich ja ohnedies nicht ändern.
Mir blieb nichts seinerzeit ohnedies nichts anderes übrig, als von besserem Sex zu träumen und zu onanieren. Das klappte wenigstens und machte Spaß, da ich bald wusste, wie ich selbst Hand und Finger anlegen musste – wenn auch teils mit schlechtem Gewissen, wenn ich dem Pfarrer trauen sollte. Kinder bekamen hatten Heinrich und ich nicht – das war zwar schade, aber … Schicksal. Heute bin ich mir sicher, dass es an Heinrich lag, denn ich hatte mich ja natürlich unter­suchen lassen – und da stimmte alles. Aber es war eben damals auch so üblich und peinlich, ja schon direkt eine Beleidigung der Potenz, dass es nicht am Mann liegen konnte, wenn die Frau nicht schwanger wurde. Wenn ich zu den gefährlichen Zeiten es mit einem anderen getrieben hätte, so sicher bin ich mir heute, dann wäre das eine oder andere Kuckuckskind meinem Heinrich schon untergejubelt worden. Aber .. wer weiß, wohl besser so, sage und sagte ich mir, auch wenn ein feiner Hauch von leichter Trauer zurück blieb. Mutter wäre ich schon gerne gewesen – aber … es hatte eben nicht sein sollen.

Heinrich – wie gesagt, war Beamter, der gar nicht schlecht verdiente und eigentlich auch keinen Stress gehabt haben sollte. Aber es war wohl das Rauchen und dann auch der Alkohol, der komplette Mangel an Bewegung, der ihm enorm zusetzten und sogar in Richtung Frühpension zu treiben drohten, wenn er sein Verhalten nicht ändern wollte, sagten die Doktoren. Und sie sollten ja mehr als recht behalten.
Ich selbst, damals zumindest hatte es mich nicht gestört, war nie einem ordentlichen Beruf in dem Sinn nachgegangen, dass ich wo angestellt war und einen Job dort erledigt. Aber mit meinem Hobby, der Musik und auch einem guten Talent für Sprachen und immer schon Mathematik, war es mir doch auch ein leichtes, aus dieser Beschäftigung heraus immer wieder Nachhilfe zu geben, womit ich mir selbst in unserem konservativen Heimatort schon ein gutes Zubrot verdiente. Brutto für Netto natürlich, verstand sich von selbst – und da dies mein absolut privates Einkommen war, nicht nur das berühmte Haushaltsgeld, das ich von ihm bekam, hatte ich mir eine ordentliche Summe angespart. Zeit und Möglichkeiten, etwas auszu­geben hatte ich ja kau. Und selbst wenn ich mir ein nettes Kleid kaufte, so ergab sich nur selten die Möglichkeit, es auszuführen und zur Geltung zu bringen. Und mehr noch störte mich ja, dass es von ihm kaum einen anderen Kommentar war, als ob der Fetzen wirklich notwendig gewesen wäre – wo doch der Kasten ohnehin schon übervoll war mit anderen Dingen, die ich nie trug. Über die Schuhe galt gleiches, da brauche ich mich nicht zu wiederholen … also zeigte ich ihm eben einfach die neuen Errungenschaften nicht mehr. So wenig wie er zuletzt schon nach mir und auf mich sah, da fiel ihm gar nicht auf, ob etwas neues oder altes an meinen Füßen war oder an meinem Körper.
Schade eigentlich – aber ich hatte mich damit abgefunden.
Auch dass er mit seiner beginnenden Krankheit, Gicht und Probleme mit Lunge und Leber, eben dem Rauchen und Trinken nun wahren Tribut zollend, mich gar nicht mehr besuchte, nicht mehr die zwei Minuten auf mich hinüber rollte, störte mich nicht mehr.
Eher schon ganz im Gegenteil, um ehrlich zu sein – denn seine Ausdünstung war eher schon in einen nachhaltigen unguten Körper­geruch über gegangen, der bei Anstrengung erst recht übel roch, um nicht gleich zu sagen: stank.
Ich kompensierte dies alles mit mehr Finger- und Handarbeit, um es so zu sagen. Damit kam ich für meine damals angedachten Bedürf­nisse leicht über die Runden. An anderes, an eine Affäre oder aber das, was ich nun ein wenig später in Berlin so wie selbstverständlich tat, konnte ich damals nicht einmal denken. Nein – das waren gar nicht so sehr moralischen Begründungen, die mich davor abhielten, sondern … wie schon gesagt: der Gedanke kam nicht einmal auf.

Mit nicht ganz sechzig wurde ich Witwe. Heinrich bekam, so wie die Ärzte gewarnt und angekündigt hatten, einen Schlag­anfall und starb kurz darauf, weil er sein Leben und sein Verhalten nicht im geringsten umgestellt hatte. Es mag hart klingen – aber es berührte mich nicht tiefer, denn in Wirklichkeit hatten wir zuletzt nur noch nebeneinander gelebt und längst nicht mehr miteinander. Damit war nicht nur das sexuelle zu verstehen, das es nicht mehr gab, sondern wir gingen ja auch nicht aus dem Haus, der Fernseher glühte und das war schon alles – gelegentlich dann Besuch von Freunden, wo geraucht und gesoffen und getratscht wurde. Und das war es dann – game over … im wahrsten Sinn des Wortes.
Ich bekam eine gute Witwenrente und konnte jetzt machen, was ich wollte. Um ehrlich zu sein, ich war noch nie so ausgeglichen und zufrieden wie zu dieser Zeit.
Dass ich dann, fast in einer Nacht- und Nebelaktion beschloss, das Haus aufzugeben und meinen Heimatort zu verlassen, an den ich niemals die richtig innige Bindung gespürt hatte, verwunderte viele. Mich vielleicht sogar am meisten, aber es war so wie eine Vision gewesen, dass ich diesen letzten Schritt tun müsste, um nicht einfach bei lebendigem Leib in dem Kaff zu verwesen und weiter Trübsal blasen und Fernsehen und nichts tun.
Von dem Geld, was ich hatte und dem Verkauf des Hauses und eben wie gesagt der Pension meines Mannes und den Nebenver­diensten, die ja in Berlin erst recht viel besser honoriert wurden, konnte ich so viel besser und angenehmer leben, als ich mir je vorge­stellt hatte.
Und dann kam auch das hinzu, was ich erst langsam genießen musste, wie ein Tier, das wieder in freie Wildbahn und Freiheit ausge­lassen wurde, nachdem es Jahrelang in Pflege und Obsorge gestanden war.
Freiheit – und Möglichkeiten, alles zu tun, wozu ich niemanden auch nur im geringsten Rechenschaft ablegen musste. Ja nicht mal im Tratsch und Tuscheln hinter vorgehaltener Hand, was bei uns daheim ja so üblich war … diese Gerüchte, die so lange beharrlich kursierten, bis sie irgendwann dann groteskerweise doch immer einen Funken an Wahrheit enthielten.

Aber nun zu meiner Geschichte, die in Berlin erst so richtig ins Laufen kommt, denn das bisherige Geplänkel ist ja nicht das, was sich der geschätzte Leser / die werte Leserin gerade hier erwarten mag.

Über den Autor

Erotische Geschichte

Ich schreibe täglich erotische Geschichten. Ich bin Redakteur auf der Website, auf der wir aktuelle und lange Sexgeschichten veröffentlichen.

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