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Reiterspiele

Reiterspiele



Luna Mallory vergrub ihr Gesicht zwischen den Händen und atmete langsam ein und aus. Unter ihrem Hintern knisterte das Stroh, während neben ihrem Knie Rockstar nervös mit den Hufen scharrte. Es war einfach nicht fair! Sie war nun mal nicht Cinda. Sie war Luna, eine gute Reiterin, ein guter Jockey, aber eben kein Glamourgirl.

Luna zog ihre Knie an die Brust und stützte ihre Ellbogen auf ihre Schenkel. Sie hatte heute mit ihrem Pferd auf der Rennbahn den ersten Platz gemacht. Nahezu mühelos sogar. Hunderte hatten gejubelt, als sie auf das Treppen stieg, aber sie wusste, dass nicht sie für die Ausbrüche im Publikum sorgte, sondern Cinda. Alle liebten sie. Sie war schön, sie war reich, sie war beliebt. Alle Männer leckten sich die Finger nach ihr. Sie ging von Party zu Party und Luna… Luna saß im Stall und bekämpfte ihre Tränen. Das war einfach unfair. Sie hatte ihr ganzes Leben Pferde eingeritten auf dem kleinen Hof ihres Vaters. Seit sie klein war, hatte sie mit Pferden gearbeitet und sich von ganz unten nach oben gekämpft. Bisher hatte sie erst zwei Rennen verloren – eins, als sie trotz Grippe gestartet war und eins, als Rockstar strauchelte.

Sie hatte nicht viele Freunde. In der Schule war es ihr schwer gefallen, Freunde zu finden und Männer interessierten sie nicht, wenn sie nicht zufällig Tierärzte waren. Mittlerweile war sie fünfundzwanzig und das erste Mal in ihrem Leben fühlte sie sich einsam.

Ihr Vater hatte seinen Pferdestall damals von seinem Schwiegervater zusammen mit ihrer Mutter übernommen. Der Stall war eigentlich nur noch für Feriengäste, kleine Kinder und Pferdebesitzer, die in ihren Stadtwohnungen keinen Platz für ihr Tier hatten und deshalb eine Box in dem Stall mieteten. Doch die meisten Pferde gehörten noch zum Stall und wurden von den Reiterhofgästen geritten. Als Luna älter wurde, bemerkten ihre Eltern, dass sie ein Händchen für die großen Tiere hatte und schickten sie eigentlich nur zum Spaß zu einer Reitlehrerin, die ab und an reichen Stadtkindern das Reiten beibrachte. Das Ergebnis überraschte. Luna war ein Naturtalent, die Pferde fühlten sich auf fast magische Weise bei ihr wohl und Luna schaffte es, dass beste aus den Tieren herauszuholen. Bei ihren ersten Rennen gewann sie ohne Probleme und ließ die Konkurrenz weit hinter sich. Die Kosten für das nächste Rennen waren zwar etwas höher, als der Gewinn des ersten Wettkampfes war bei weitem genug. So fuhr Luna von Rennen zu Rennen und verdiente sich das Geld für sich und den Hof ihres Vaters. Vor zwei Jahren starb dann ihre Mutter plötzlich und Lunas Vater fiel in ein tiefes Loch. Auch Luna hatte mit dem Verlust zu kämpfen, doch sie versuchte stark zu sein, um ihren Vater zu unterstützen. Dennoch war das nicht genug.

Sie hätte mehr tun können, dachte sie und wischte sich über ihr Gesicht. Sie hätte das Reiten aufgeben müssen, auch wenn sie dann wahrscheinlich den Hof verloren hätten. Mittlerweile war der Hof auf ihre Preisgelder angewiesen, also musste sie reiten. Doch vielleicht hätten sie es auch anders geschafft. Vielleicht hätte Luna einfach nur auf dem Hof bleiben müssen, um ihren Vater zu unterstützen. Vielleicht wäre er dann aus seinem Loch gekommen und hätte das Leben wieder für sich entdeckt. Vielleicht hätte er sich dann nicht betrunken in das Auto gesetzt und wäre gegen einen Baum gefahren. Vielleicht…

Luna atmete langsam. Sie musste aufhören damit. Es brachte ja doch nichts, wenn sie sich so fertig machte. Es brachte nichts, wenn sie sich darüber ärgerte, dass Cinda den ganzen Ruhm einheimste, auch wenn sie die Rennen gewann. Luna musste sich darüber freuen, dass sie heute genug Preisgeld gewonnen hatte, um drei Monate ihren Stall zu halten. Der neue Verwalter, Jim, war zum Glück zufrieden auf dem Hof und nicht mehr verlangte, als das kleine Gästehaus und genug zu Essen. Er und seine Frau waren schon in den Fünfzigern. Ein nettes Ehepaar, das früher in der Stadt gelebt hatte, bis Jim wegen eines Magengeschwürs seinen hochdotierten Job als Anwalt aufgeben musste und nun das ruhige Leben auf dem Land genoss. Zuerst hatte Luna ja Bedenken gehabt, einen Anwalt als Verwalter für einen Pferdestall zu engagieren, doch er machte sich gut und der Arzt sagte, dass ihm die frische Luft und die körperliche Arbeit sehr gut tat.

Luna fühlte sich trotzdem allein. Sie war kaum noch Daheim im Stall, sondern fuhr von Rennen zu Rennen, während der Saison. Sie sehnte sich nach einem Menschen, mit dem sie reden konnte. Der sich endlich wieder zum Lachen brachte. Stattdessen saß sie mal wieder allein im Stall und bemitleidete sich selbst, während draußen vor der Stalltür das helle Gelächter von Cinda erklang. Obwohl Cinda nur den vierten Platz gemacht hatte, war sie von männlichen Bewunderern umschwärmt. Natürlich war der Rennsport nur für die Upperclass interessant und natürlich war den Zuschauern ein hübsches Ding lieber, als ein Mädchen, das immer nach Pferdeschweiß roch und keine Ahnung hatte, wie man sich kleidete.

Vorhin hatte sie ein Mann von der Presse angesprochen, doch als sie sich umdrehte, meinte er nur: „Oh, Verzeihung, ich habe sie verwechselt” und rannte quer über den Hof zu der kleinen Menschentraube um Cinda.

Luna gewann die Rennen! Ihr Name sollte in der Zeitung stehen. Sie sollte zu den Upperclass-Partys eingeladen werden und Cocktails trinken, während Männer an ihren Lippen hingen. Das war alles so unfair!

Wenn sie nur ein einziges Mal die Chance hätte, auf so eine Party zu gehen. Wenn sie nur einmal zeigen könnte, dass sie genauso gebildet und witzig war wie Cinda… Vielleicht würde sie dann nicht mehr ignoriert werden.

Aber das würde nie passieren. Sie war kein Schneewittchen; sie fand nicht plötzlich ein Kleid und eine Einlandung. Und heiratete am Ende einen Prinzen auf einem weißen Pferd. Nein, wenn Luna Glück hätte, würde sie vor ihrer Rente vielleicht ihre Jungfräulichkeit verlieren. Und das auch nur mit wirklich viel Glück, wenn sie mal einen Mann fand, der betrunken oder hässlich genug war.

Rockstar stupste sie mit der Schnauze an und schnaufte in ihren Nacken. Luna hob den Kopf und tätschelte den schwarzen Kopf des schönen Pferdes. Er war ihr ganzer Stolz. Sie hatte die Mutter selbst befruchtet, war bei der Geburt dabei gewesen und hatte ihn eingeritten. Sein Stammbaum war zwar eine Katastrophe, aber sein Samen war heute fast so viel wert wie ein Startkapital für ein Rennen. Dennoch musste sie vorsichtig sein, wenn sie den Samen verkaufte. Wenn zu viele Menschen den Samen besaßen, verminderte das den Wert und…

„Typisch Luna. Kniet lieber in Pferdescheiße, als sich für meine Party am Samstag ein passendes Kleid zu kaufen.”

Luna hob den Kopf und sah zur Stallöffnung. Stone stützte sich auf die Holztür, den Kopf auf seinen Fäusten, und betrachtete Luna. Wenn es auf der Welt einen Menschen gab, dem Luna niemals den Samen von Rockstar verkaufen würde, dann war es Stan „Stone” Owens. Der Dreißigjährige war nur ein dämlicher Gockel, der es liebte, sie zu verarschen. Sie hatte ihn schon vor Jahren kennengelernt, als er groß im Stall rumtönte, dass nie im Leben eine Frau jemals gegen einen Mann gewinnen würde. Selbst heute noch setzte Stone sein Geld immer auf die männlichen Jockeys in den Rennen. Luna verstand gar nicht, wie dieser Idiot überhaupt so reich werden konnte. Klar, er war Mitglied aus einer alteingesessenen Familie, aber laut der Times hatte er im letzten Jahr das Familienvermögen verdoppelt. Luna lächelte leicht. Nun, dieses Geld hatte er bestimmt nicht bei seinen hirnrissigen Wetten gegen Luna gewonnen. „Ich habe leider Besseres zu tun, als auf deine Schickimickiparty zu gehen”, meinte sie nur und unterdrückte ihre Sehnsucht. „Im Gegensatz zu anderen Menschen…” Sie hob osternativ eine Augenbraue und sah Stone an. „…kann ich mein Leben nicht auf Partys verbringen, weil mein Daddy reich genug ist.”

Stones Augenbrauen zogen sich wütend zusammen. Er konnte es gar nicht leiden, wenn Luna andeutete, dass er sich nur auf dem Vermögen seines Vaters ausruhte. Luna wusste das; genau, wie sie auch wusste, dass Stone wahrscheinlich härter arbeitete als sie selbst. Dennoch liebte sie es ihn genau deshalb zu ärgern. Besonders, wenn er mal wieder den Upperclassboy raushägen ließ und ihr zeigte, was für ein Bauerntrampel sie war – und weil er jedes Mal so köstlich an die Decke ging, wenn sie es tat. „Ach”, erwiderte er kalt, „musst du einem Tier mal wieder den Arm in den Darm schieben, oder was ist wichtiger als meine Party?”

Luna kniff die Augen zusammen. Bei den Pferden war sie sich wirklich für keine Arbeit zu schade, aber das hatte sie noch nie getan. Den Arm in einem Pferdehintern? Also bitte. Das machte man nur bei Kuhbefruchtungen, das wusste doch jeder. Außerdem war sie nicht nur ein dummes Bauernkind, sie konnte auch eine Dame auf einer Party sein. Sie wollte dies auch einmal in ihrem Leben beweisen, aber diesen Beweis auf einer von Stones Partys anzutreten, war in etwa so hirnrissig wie die Kastration von ihrem besten Pferd. Stone würde sie innerhalb von Sekunden zum Gespött der ganzen High Society machen. Er war zwar ein Playboy und hatte einen schlechten Ruf, weil er ständig seine Bettgenossinnen wechselte wie andere ihre Unterwäsche, aber er war immer noch ein Owens. Nur wegen seinem Namen und seinem guten Aussehen konnte er sich daneben benehmen und kam ungeschoren davon. Luna würde man mit Argusaugen bei so einer Veranstaltung beobachten. „Weißt du, Stone, ich würde sogar lieber in dem Darminhalt meines Pferdes baden, als auch nur eine überflüssige Minute länger als nötig mit dir im selben Raum zu sein.”

„Tja, das zeigt nur mal wieder, was für ein Mensch du bist.”

Luna explodierte. „Warum zur Hölle schickst du mir eigentlich jedes verdammte Mal wieder eine deiner Scheißeinladungen? Ich werde nicht kommen! Das weißt du. Was soll denn dann der Unsinn? Als ob du überhaupt wollen würdest, dass ich einmal auftauche!”

„Klar will ich das.” Seine Stimme zeigte dieselbe Überraschung, wie sie selbst über ihren Ausbruch empfand. Es war heute einfach zu viel. Zuerst der ignorierte Sieg, dann die bejubelte Cinda und ihrer Verehrer, dann der Reporter mit seiner Verwechslung und jetzt noch diese dumme Diskussion mit Stone.

Sie schnaubte. „Ja, fast vergessen: Du brauchst ja einen Partyclown, den du verarschen kannst.” Sie stand auf und klopfte kurz den Hals von Rockstar, bevor sie zur Holztür ging. Sie wartete einen Moment, bis Stone sich zurückzog, dann kletterte sie geschmeidig und geübt über die Tür und klopfte sich danach den Dreck von der Reithose. „Lass mich einfach in Ruhe, Stone”, murmelte sie müde und richtete sich auf. „Ich werde bei deinen Spielchen nicht mitmachen, also hör einfach auf.” Sie warf ihm noch einen letzten Blick zu und ignorierte die Überraschung in seinem Gesicht. Dann drehte sie sich um und verschwand durch die Stalltür.

*

Stone sah Luna nach und seufzte laut. Sein Blick wanderte von ihrem vollen, weißblonden Bauernzopf über ihren Rücken bis zu ihrem Arsch. Ihr kleiner Hintern in den hautengen Reithosen wippte ganz leicht bei jedem Schritt hin und her. Obwohl ihr Arsch nicht wirklich groß war, bestand er durchs Reiten nur aus festen Muskeln. Es war diese Art von Apfelarsch, der einen Mann zum Sabbern brachte. Rund, fest, prall, göttlich. Stones Blick hing an diesem Arsch und seine Lenden wurden schwer. Gott, wie oft hatte er schon diesen Arsch angesehen und sich gewünscht, sich genau davor knien zu können, um tausend kleine Küsse draufzuhauchen, bevor er die Backen auseinanderzog und nach dem kleinen Anus tastete. Dann würde er sein Gesicht tief in diese vollkommene Spalte zwischen diesen Arschbacken drücken und… Ah… Und dieser flache Bauch unter diesen kleinen Brüsten! Immer standen diese kleinen Nippel hervor und riefen seinen Namen. Sie war schlank, aber hatte genau die richtigen zarten Rundungen, die ihren Arsch und ihre Brüste betonten. Ihre Taille war wahrscheinlich so schmal, dass er sie mit beiden Händen umfassen konnte und ihre langen Beine waren weich und golden gebräunt, weil sie sich meisten draußen aufhielt. Nur zu gerne würde er diese glatten Beine über seine Schultern werfen und sein Gesicht in die geheimnisvolle Spalte drücken, die dazwischen lag. Dann würde er die kleinen, festen Brüste mit den spitzen Nippeln in die Hand nehmen. Stone wusste einfach, dass sie genau die richtige Größe hatten, um seine Handflächen zu füllen. Er würde die Nippel in den Mund nehmen und die weiche Haut schmecken, während seine Finger sich um diesen göttlichen Arsch schlossen und…

Argh! Stone fluchte laut und presste seine Hand gegen seine schmerzhafte Erektion. Scheiße, sie machte ihn verrückt! Ständig fuchtelte sie mit ihrem Arsch vor seinem Gesicht herum und ständig kreuzte sie in seiner Umgebung auf. Ach verdammt, wem machte er was vor? In Wahrheit kreuzte er ständig in ihrer Umgebung auf. Und Scheiße, er stritt sich nur jedes Mal mit ihr, damit sie sich am Ende wütend umdrehte und ging. Ah, und dann konnte er ihren Arsch anstarren… Wenn er einmal die Chance hätte, sie ins Bett zu bekommen, würde er sie nie wieder rauslassen. Er würde sie so lange ficken, bis sein Schwanz abfiel und dann mit Zunge und Fingern weitermachen. Er war so scharf auf dieses Mädchen, dass es verboten werden sollte. Und er hatte jede Chance verspielt, sie jemals ins Bett zu bekommen, bevor er sie überhaupt gesehen hatte. Damals hatte er sich mit seinen Kumpels unbeobachtet gefühlt, als er dumme Sprüche gegen Frauen abgelassen hatte. Zu jener Zeit hatte sich sein Kumpel gerade von seiner Freundin getrennt und brauchte ein bisschen Zuspruch. Dass plötzlich eine Frau als Jockey bei den Turnieren startete, war der beste Aufhänger für seine Ansprache, dass Frauen in allen Bereichen schlechter waren als Männer. Tja, leider hatte das Luna gehört. Seitdem machte sie keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegen ihn und er bekam es nicht auf die Reihe, einmal die Klappe zu halten und nett zu sein. Jedes Mal, wenn er sie sah, kochte in ihm der Wunsch auf, sie von hinten zu sehen und begann dummes Zeug zu sagen. Gott, einmal nur…

Stone ballte die Hände zu Fäusten. Sie machte ihn wahnsinnig. Sie war so… aufrecht. Egal, was passierte, sie hielt immer den Kopf oben. Als ihre Mutter starb, war Stone bei der Beerdigung gewesen. Sie hatte den ganzen Tag ihren Vater gestützt und ihm geholfen, die Prozedur zu überstehen. Erst als es Abend wurde, hatte er heimlich beobachtet wie sie im Stall zusammengebrochen war und allein für sich getrauert hatte. Sobald ihr Vater wieder den Raum betrat, wischte sie ihre eigene Trauer beiseite und war für ihn als Stütze da. Sie war verboten stark und selbstbewusst. Immer stellte sie ihre Wünsche hintan. Als später ihr Vater starb, kümmerte sie sich um die Zukunft ihres Hofes, stellte neue Leute ein und verdiente Geld auf dutzenden Turnieren. Sie zeigte ihre Trauer und ihren Schmerz keinen. Sie belästigte keinen mit ihren Wünschen. Sie machte, was sie für richtig hielt und trat für alles ein, was ihr wichtig war. Nie ließ sie andere Arbeit verrichten, die sie selbst machen konnte. Und nie erlaubte sie sich eine Pause.

Stone ging langsam zum Ausgang, als seine Erektion nicht mehr schmerzhaft in seinen Hosenstoff schnitt. Doch wahrscheinlich brauchte sie mal genau das. Eine Pause von der ganzen Arbeit. Seit Monaten schickte Stone ihr Einladungskarten, um sie einmal von der ganzen Plackerei abzulenken. Jedes Mal sagte sie ab und am Ende stand Stone auf seiner eigenen Party wieder allein an der Bar und starrte die Tür an, in der dummen Hoffung, dass sie vielleicht doch noch kommen würde. Natürlich wollte Stone nicht nur ein bisschen Spaß in ihr Leben bringen, sondern sie auch so schnell wie möglich betrunken machen, bis sie vergaß, dass sie ihn hasste und er sie ins Bett zerren konnte.

Doch das würde nie passieren.

*

Neben den Zelten stand die große Traube von Cindas Verehrern. Luna quetschte sich an ihnen vorbei und nahm sich einen Teller. Das Catering war Gott sei Dank für die Reiter umsonst. So konnte Luna ein bisschen was an Geld sparen, wenn sie sich großzügig am den Schweinemedaillons bediente und sich Trüffelkartoffelbrei auftat, als gäbe es keinen Morgen.

„Nein Danke, Frederick. Für mich keinen Champagner mehr. Ich muss auf meine Linie achten.” Cindas Lachen klang amüsiert, als würde sie selbst den Gedanken absurd finden, dass sie nicht perfekt aussah. Im selben Moment wetteiferten acht Männer um die Gunst, Cinda versichern zu dürfen, dass sie ja ach-so-perfekt aussah. Trotzdem nahm sie kein Champagner mehr zu sich.

Luna warf ihr einen Blick zu. Sie selbst hatte absolut kein Problem mit Kalorien. Und wenn Cinda nicht immer die schwere Arbeit ihren zahllosen Stallburschen aufbürden würde, hätte sie auch kein Problem mit dem Gewicht. Luna arbeitete selbst mit ihrem Pferd und ließ die Arbeit niemand anderen tun. Dadurch hatte sie die Möglichkeit immer und alles zu essen, was sie wollte und kein Gramm zuzunehmen. Trotzdem war sie für ihre kleine Größe fast ungesund schlank. Das war zwar gut für ihren Job als Jockey, weil sie natürlich möglichst wenig Gewicht auf die Waage bringen musste, um das Pferd nicht zu überanstrengen, aber Männer machte ihr klappriger Körper keineswegs an. Die liebten Cindas volle Kurven und ihre großen Brüste. Zwar war Cinda fernab davon, auch nur ein einziges Gramm Fett an ihrem Körper zu haben, aber so dürr wie Luna war sie bei weitem nicht.

Luna seufzte und schaufelte sich Speckbohnen auf den Teller und Hollandaisesoße auf ihr Buttergemüse. Ihre Brüste waren so klein, dass sie eigentlich nie einen BH trug. Es war einfach nicht nötig für die winzigen Erhebungen an ihrem mageren Körper. Vorsichtig drehte sie sich von den warmen und kalten Platten weg und ging zu einem einsamen Tisch an der Seite der Gesellschaft. Überall um sie herum lachte die Schickeria und spielte das Picknickspiel. In Wahrheit hatten alle ihre besten Klamotten an, überdimensionierte Hüte zierten die Frauenköpfe und Silberbesteck lag zwischen Tellern und Champagnergläsern. Trotzdem nannten sie dieses Event Picknick. Tja, für die Reichen war es schon ein Abenteuer, wenn sie nicht ihre Stuckdecken über ihren Köpfen hatten. Luna begann langsam zu essen.

*

Cinda lächelte den Reporter an und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie das alles ankotzte. Dieser Typ legte jedes ihrer Worte auf die Waagschale und wenn Cinda nicht aufpasste, würde morgen wieder irgendetwas in der Zeitung stehen, das ihren Vater zum Rumbrüllen brachte. Und wenn der Pressemann keinen neuen Skandal fand, würde morgen wieder in der Zeitung stehen, dass Cinda mal wieder beim Rennen versagt hatte und nur ihr hübsches Gesicht vorweisen konnte.

Cinda schnaubte leise. Sie wusste, dass ihre momentane Schönheit nur von kurzer Dauer war und sie irgendwann von der Bildfläche verschwinden würde, wenn sie nicht endlich mal etwas in ihrem Leben erreichte. Klar, sie war schön, das wusste sie, aber es gab viele schöne Frauen in der High Society. Sie musste schon etwas mehr bieten, als nur ein nettes Aussehen und ein bisschen Charme. Sonst würden irgendwann die Einladungen für die Partys ausbleiben. Und wenn es keine Einladungen mehr gäbe, würde ihr Vater keine neuen Kunden mehr bei den Bällen kennenlernen. Und dann wäre es vorbei mit den vielen hübschen Kleidern und dem hübschen Haus.

Am besten wäre es, hatte ihr Vater vor einer Woche betont, als dieses Jahr erstmals die Einladung zum Bones-Ball ausblieb, dass sie endlich einen passenden Ehemann fand. Natürlich einen aus der oberen Schicht. Reich, angesehen, mit möglichst vielen Kontakten und einem guten Namen.

Cinda sah dem Reporter nach, als er sich seufzend entfernte, weil Cinda keine gute Story lieferte. Cinda war hin und hergerissen. Auf der einen Seite war die dankbar, dass sie nichts Dummes gesagt hatte; beim letzten Mal hatte sie nur im Scherz gesagt, dass die Männer einer nach dem anderen bei ihr dran kämen. Dabei hatte sie natürlich das Tanzen gemeint, aber die Schlagzeile sah ganz anders aus. Auf der anderen Seite wusste sie aber, dass sie sich im Gespräch halten musste. Noch zwei Einladungen weniger und Cinda war weg von Fenster. Wenn die höchsten Familien entschieden, dass man nicht mehr auf den Partys erwünscht war, zogen alle anderen nach.

Der Reporter setzte sich an einen Tisch und Cinda atmete langsam und beruhigt aus. Dann fiel ihr Blick auf Luna, die immer noch Essen in sich rein schaufelte. Wie machte sie das bloß? Jedes Mal, wenn Cinda sie sah, war sie entweder bei ihrem Pferd oder sie stopfte sich den Mund voll. Trotzdem war sie sogar noch dünner als Cinda, die ununterbrochen Diät hielt, um ihr Turniergewicht zu halten. Aber wenigstens war Luna zu dumm, um ihre Siege medienwirksam einzusetzen. Wenn sie nur einmal Make-Up auflegen und nicht immer diese dreckigen Stallklamotten tragen würde, dann könnte sie Cinda ernsthafte Konkurrenz machen. Im Gegensatz zu Cinda räumte Luna nämlich alle Preise ab. Alle sprachen über sie; über ihren Arbeitseifer und ihr trauriges Schicksal als plötzliche Waise. Alle liebten sie. Aber keiner wollte mit dem schmutzigen Mädchen gesehen werden.

Cinda runzelte die Stirn, als sie sah, wie Stone Owen den Tisch neben ihr besetzte. Der Kellner, der gerade noch den Reporter bedient hatte, rannte sofort zu ihm und fragte nach seinen Wünschen. Stone Owen war der Traum ihres Vaters. Er war reich, angesehen, hatte einen guten Namen und noch bessere Kontakte. Und er war Cindas Traum, weil er charmant war, gutaussehend und einfach… Gott, heiß!

Sie würden von allen Hochglanzmagazinen interviewt werden, wenn sie heiraten würden. Sie wären das perfekte Traumpaar. Schön, reich, beliebt… Gott! All ihre Träume würden in Erfüllung gehen, wenn er endlich kapieren würde, dass sie zusammengehörten. Stattdessen blieb er ihr gegenüber höflich, aber zurückhaltend.

Cinda beobachtete, wie der Kellner eine Flasche Champagner brachte, die Stone sofort öffnete. Sie entschied gerade zu ihm rüberzugehen, um kokett nach einem Schlückchen zu fragen, als sie überrascht beobachtete wie er mit der Flasche und zwei Gläsern in der Hand aufstand und sich zu Luna setzte. Luna sagte irgendetwas und machte dabei alles andere als ein freundliches Gesicht.

Ganz automatisch lachte Cinda, als ihre Begleiter etwas sagte und erwiderte irgendeinen charmanten Nonsens, während ihr Blick wieder zu Luna und Stone wanderte. Was auch immer da hinten vorging, Cindas Magen krampfte sich zusammen, als der Reporter sich vorbeugte, um zu hören, was die beiden sprachen. Beide schienen nicht sonderlich nett miteinander umzugehen und fauchten sich regelrecht an, dennoch nahm Luna irgendwann das angebotene Glas an und trank einen Schluck, bevor sie erneut auf Stones Verbalattacken konterte. Der Reporter hinter den beiden begann lautlos zu lachen und holte seinen Block heraus, um hektisch zu schreiben. Immer wieder blitzte ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht auf, bevor er den Stift senkte und neu schrieb. Irgendwann stand Luna schließlich auf und ging Richtung Stall.

Für Cindas Geschmack ruhte Stones Blick etwas zu lang auf der verschwindenden Luna.

*

Was sich liebt, das fetzt sich Neues Traumpaar am Reiterhimmel? Exklusivbericht über das heimliche Techtelmechtel zwischen Multimillionär Stan Owens und Spitzenreiterin Luna Mallory

„Heilige Scheiße!”, fluchte Stone und starrte auf das Titelbild der Zeitung. Gott, wenn das nicht mal peinlich war! Nicht nur die Überschrift, die aus rosa Buchstaben bestand, war eine Qual für seine Augen, sondern das ganze Titelbild zeigte Luna, die gerade auf ihrem Pferd saß, während der Preisrichter den Kranz um den Hals von Rockstar legte. Eigentlich sollte Stone sich freuen, dass endlich mal die Zeitungen von Lunas Erfolgen berichteten, doch irgendwie kam bei Stone keine Begeisterung auf. Im Hintergrund des Bildes – natürlich noch durch ein zweites, kleineres Bild am Seitenrand vergrößert – konnte man Stone sehen, der strahlend im Hintergrund stand und in die Hände klatschte. Er sah auf dem Bild aus, wie ein dämlicher Teenager, der einem Playboybunny zujubelte. Scheiße, wenn das seine Klienten und Aktionäre sahen, würden die durchdrehen. So sah kein eiskalter Geschäftsmann aus; so sah nur ein dummer Junge aus, der sich unsterblich in die Klassenkameradin verknallt hatte.

Stone klappte die Zeitung auf und suchte nach dem Artikel. Auf der dritten Seite wurde er fündig. Hitze breitete sich bis zu seinen Ohren aus, als er den Bericht las. Die Hälfte davon war nicht wahr und beschrieb das Leben eines überglücklichen Pärchens, aber die andere Hälfte…

…es wurde offensichtlich, dass das Pärchen schon seit längerem eine feste Beziehung führte, als man beobachtete, wie ehrlich sie beim Mittagessen miteinander umgingen. Mit viel Schalk und Selbstironie zogen sich der Multimillionär und die Turniersiegerin auf und sprachen in aller Öffentlichkeit über ihre Fehler und Schwächen. Miss Mallory spottete liebreizend über die Angewohnheit ihres Geliebten, sich mehr Gedanken über seine Kleidung als über seine Partysucht zu machen. Doch der Partysüchtige erklärte nur schmunzelnd, dass er nun mal auch ein Leben neben seiner Arbeit hatte im Gegensatz zu der bekanntlich arbeitswütigen Spitzenreiterin. Doch bei allem Feuer, das zwischen den beiden knistert, versuchen sie offensichtlich ihre glückliche Liebe geheim zu halten. So trennten sich die beiden lange bevor das Turnier endete und fuhren in unterschiedlichen Autos nach Hause. Wie lange diese Geheimniskrämerei die Beziehung noch belastet, bleibt uns nur noch abzuwarten…

Scheiße, Stone hätte darauf achten müssen, wer ihn beobachtete. Er hatte gewusst, dass Leute von der Zeitung da waren. Verdammt, sie waren immer da. Egal, wo Stone auch hinging, sie waren überall. Nur bei seiner Arbeit wurde er nicht belästigt. Er wusste von den Schwierigkeiten mit der Presse; man konnte sie zwar nutzen, aber sie konnte einem auch mächtig in den Arsch treten. Als er mit zwanzig seine Jungend auf hunderten Partys genossen hatte und hunderte Frauen abschleppte, hatte er sich seinen Ruf als Playboy und Säufer verdient und war ihn nicht mehr losgeworden. Heute, zehn Jahre später, belächelte man ihn immer noch in der Presse und stellte ihn als unverbesserlichen Alkoholiker und Ladykiller dar. Dabei betrank Stone schon seit Jahren nicht mehr und die paar Partys, die er selbst gab oder besuchte, waren meist mehr beruflicher Natur. Natürlich gab es da noch seine Hoffung, dass Luna mal auftauchte und er seinem Ruf tatsächlich mal nachkommen konnte, aber die Realität war nun einmal die, dass Stone auf den Partys meistens Kontakte pflegte oder neue knüpfte. Und das war nicht halb so spaßig, wie sich das auch nur ansatzweise anhörte, wenn man stundenlang mit alten Knackern über Aktienkurse, das Wetter und Familienmitglieder reden musste.

Scheiße, und jetzt auch noch dieser Dreck. Samstag war seine Party und alle werden sich das Maul darüber zerreißen, weil Luna nicht auftauchen würde.

Ein ironisches Lächeln spielte um seine Lippen. Ja, das würde seinen ehemaligen Geschlechtspartnern und der Presse gefallen: Der Ladykiller, ganz allein auf seiner Party, weil seine vermeintliche Freundin ihn versetzte. Am Montag würden tausende Vermutungen in den Zeitungen stehen wie „Ist der Ladykiller wieder einmal fremdgegangen?” oder „Hält Luna Mallory die Alkoholsucht ihres Partners nicht mehr aus?” oder – sein persönlicher Favorit – „Trennung des Traumpaars: Gewinnt Mallorys Arbeitseifer über die Liebe?”

Fuck, wenn er es nicht schaffte, dass Luna bei der Party auftauchte, würden die ganzen Geschichten von früher wieder ausgegraben werden. Es war eine Sache, wenn man den Klienten erklärte, dass das Feiern eine Jugendsünde gewesen ist, die von der Presse vergessen war. Es war aber eine ganz andere Sache, den Kunden die ganzen Geschichten zu erklären, die brandaktuell aus der Versenkung gezogen werden würden und zu neuen Skandalen avancierten.

Stone wischte sich über das Gesicht. Ein dummer Artikel, ein dummes Bild und schon war man geliefert. Er stöhnte leise. Das einzige, was ihm noch übrig blieb, war, dass er Luna davon überzeugte, zur Party zu kommen – vielleicht noch zu einigen anderen Veranstaltungen – und dann würde die Beziehung leider, leider enden, weil die Gefühle nicht mehr wie am Anfang waren.

Plötzlich umspielte ein kleines Lächeln seine Mundwinkel. Er würde an ihr Mitleid appellieren und wenn es sein musste sogar betteln, bis sie zusagte. Und wenn er Luna von seinem Plan überzeugt hatte, konnte er seine ganz persönlichen Pläne, die viel ihrer nackten Haut beinhalteten, vielleicht auch endlich durchführen.

*

Luna sah auf. „Stone!”, rief sie und warf die Pferdebürste zur Seite, um ihm entgegenzulaufen. „Oh mein Gott, es tut mir so leid wegen des Artikels! Ich hatte ja keine Ahnung, dass das so enden würde, wirklich! Ich hab damit nichts zu tun. Das Ganze…” Luna holte tief Luft, als sie vor ihm stehenblieb und sah sich kurz im leeren Stall um. „…tut mir unendlich leid, aber ich wusste das alles nicht. Ich kann verstehen, wenn du wütend auf mich bist. Ich weiß, wie das für dich aussehen muss.” Luna schnappte wieder nach Luft und hielt sich die Seite. „Ich weiß, dass ich unbedingt Publicity brauche, sonst geht mein Stall den Bach runter, weil mein Hof immer noch kein richtigen Namen und auch keinen guten Ruf hat. Ich… brauche Geld und Werbung und das alles, aber das würde ich niemals tun! Ich… Niemals hätte ich dir das angetan. Ich meine… Ich weiß, dass wir uns nicht leiden können, aber ich hätte dich nie so ausgenutzt, um meinen Stall ins Gespräch zu bringen. Ich habe damit nichts zu tun, glaub mir.” Ihr Atem blieb in ihrer Kehle stecken, während sie fieberhaft überlegte etwas Geeignetes zu sagen, um ihm klar zu machen, dass sie das wirklich nicht getan hatte. Klar, heute Morgen hatten sich schon elf Kunden gemeldet und nach dem Samen von Rockstar gefragt. Die überboten sich sogar regelrecht. Und eine Firma für Dosenkaffee fragte, ob sie bereit wäre, für ihre Produkte zu werben. Sie sollte nur bei einem Interview sagen: „Mhm… Diesen Wake-Up-Drink brauche ich jeden Morgen” und sie würde fünfzigtausend verdienen!

Ganz plötzlich hatte sie einen Namen, den alle kannten, und Firmen fragten, ob sie Sponsorenangebote annahm. Sie schwamm plötzlich ganz oben, während Stone am Arsch war. Sie wusste, was dieser Artikel für ihn bedeutete. Wenn ihm jetzt eine Beziehung angedichtet wurde, schlugen sich die Zeitungen um die Frauenskandale seiner Vergangenheit. Bis endlich die Zeitungen zugaben, dass der Artikel eine Ente war, wären alle alten Geschichten von Stone schon in den Köpfen seiner Kunden.

Stone starrte sie einen Moment lang ratlos an. Dann fing er sich plötzlich und sagte: „Ach! Du hast also nichts damit zu tun, ja? Ist das nicht ein großer Zufall, dass die Zeitungen gerade jetzt diese Geschichte drucken, wo du… äh… Probleme hast?”

Auf Lunas Stirn brach der Schweiß aus. „Ja, ich weiß. Aber wirklich… ich… wusste davon nichts… Ich mach das wieder gut! Ich rufe die Zeitung an und verlange eine Gegendarstellung und… dann… wird…”

„Alles wieder gut?” Stone lachte leise. „Glaub mir, die schreiben nur, was ihnen passt und die Verkäufe erhöht.”

„Ja”, murmelte Luna zerstreut. „Hör mal, ich mach das wieder gut, versprochen. Ich weiß… zwar noch nicht wie, aber…”

„Ich hab da eine Idee.”

Luna hob den Blick und sah ihn an. Sein dunkelbraunes Haar war gerade lang genug um sich an den Enden zu rollen. „Wa-Was denn für eine Idee?”

Stone zögerte einige Augenblicke und tauchte seine Hände in seine Hosentaschen. „Ich kann mir zwar immer noch nicht vorstellen, dass du nichts mit der ganzen Geschichte zu tun hast, aber… Wenn du es wieder gut machen willst, dann… Ich glaube, am besten geben wir der Presse genau das, was sie wollen. Dann werden sie sich schnell langweilen und sich einem neuen Thema zuwenden.”

„Du meinst…” Lunas Stimme brach irgendwo in ihrer Kehle. „Wir sollen das Pärchen spielen?”, quietschte sie erschreckt.

„Ja, ich denke, das wäre am einfachsten.”

Lunas Gedanken rasten. „Sollen wir beim nächsten Rennen händchenhaltend durch die Gegend laufen, oder wie?”, keuchte sie mit piepsiger Stimme.

„Nein… Ich dachte da eher an etwas Spektakuläreres. Du kommst am Samstag zu meiner Party.”

„Zu deiner…” Ihre Stimme versagte jetzt völlig.

„Du weißt schon… Der ganz große Auftritt. Wir werden uns auf den roten Teppich stellen, in die Kamera grinsen und das Glamourpaar spielen. Und damit es nicht zu aufgesetzt wirkt, werden wir uns irgendwann am Abend in eine Ecke verziehen und rumknutschen.”

„Warum sollten wir so etwas tun?”, fragte sie verwirrt.

„Weil es auf der Party vor Fotographen wimmeln wird. Irgendeiner wird uns schon erwischen und wir haben eine neue Schlagzeile vom glücklichen Pärchen. Dein Name wird wie bescheuert gedruckt und mein Name wird endlich einmal rein gewaschen. Wir haben beide etwas davon.”

Luna starrte ihn an. Irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass ihr irgendetwas entging. Sie öffnete den Mund.

„Wag es ja nicht das Angebot auszuschlagen. Du hast mir die Scheiße eingebrockt”, fuhr Stone sie plötzlich an.

Luna senkte den Kopf. Nach ihrer beider Vorgeschichte musste er ja denken, dass sie das getan hatte. Sie hatte das wirklich nicht, aber… Sie musste ihm helfen. Es war einfach nicht fair, dass er so darunter litt, während sie so viel Glück hatte. Sie musste das wieder gut machen und der Kuss… Vielleicht war das wirklich eine gute Idee. Sie würde endlich nicht mehr das ewige Mauerblümchen sein und er könnte endlich das Image erwerben, dass er ein treuer, ehrbarer Mann war. Es war ja nur ein kleiner Kuss. Sie warf einen Blick auf seinen vollen Mund und erschauderte wohlig. Das war wirklich ein guter Mund für ihren ersten Kuss. Und außerdem wussten sie ja beide, dass das nur für die Presse war. „Und… nach dem Ball?”

„Wir gehen noch ein paar Mal miteinander aus. Ein paar Partys, ein paar Mal Essen. Das Übliche eben.”

Luna schüttelte den Kopf. „Das wird uns niemand abkaufen… Ich meine, du bist… du und ich bin nur Luna Mallory.”

Er lachte leise und schüttelte den Kopf. „Glaub mir, jeder Mann mit Augen im Kopf wird uns das glauben.”

Ja, wahrscheinlich war er so ein guter Schauspieler und würde es wirklich schaffen, dass jeder ihm abkaufte, dass er mit ihr zusammen war. Scheiße, er würde wahrscheinlich sogar bemitleidet werden von allen, weil er mit ihr ausging. Es war wirklich eine Imagepolitur für ihn und sie musste ihm diesen Gefallen tun. Ihr Stall war gefragt wie nie und irgendwie musste sie ihm dafür danken. Auch wenn er glaubte, dass sie es nur aus Schuldbewusstsein tat. „Ich… ich möchte aber nicht, dass die Beziehung endet, weil du… dich mit einer anderen Frau sehen lässt. Ich habe keinen Bock von allen bemitleidet zu werden.”

Stone lächelte immer noch. „Nein, wir machen es offiziell bekannt. Dass wir uns verändert haben oder so ein Schrott. Was hätte ich denn davon, wenn ich es so beenden würde? Ich wäre nur wieder der Arsch, der nur mit dem Schwanz denken kann.”

Luna biss sich auf die Unterlippe und nickte langsam. „Dann also… Samstag.”

„Ich hole dich um acht ab.” Stone zog seine Hände aus den Hosentaschen und nickte ihr zum Abschied zu, bevor er sich umdrehte und ging.

Kurz bevor er durch die Stalltür trat, hielt Luna ihn auf: „Äh… Stone? Was trägt man denn auf so einer Party?”

*

Luna nippte vorsichtig an ihrem dritten Glas Champagner. Das erste Glas hatte sie zwei Minuten nach der Ankunft einfach runtergekippt, um ihre Nervosität zu bekämpfen und das zweite hatte irgendwie den Weg in ihren Magen gefunden hatte, als Cinda auftauchte.

Luna spürte ein heißes Brennen an ihren Ohren, als sie an die unangenehme Begegnung dachte. Diese ganzen Partys waren eindeutig Cindas Welt und Luna fühlte sich nicht wohl zwischen all diesen Smokings und Ballkleidern. Der Duft von Hummerhäppchen und Kaviar lag in der dunstigen Luft des Hotelsaals. Der Raum war dezent geschmückt mit zarten Blumenranken und kleinen Gestecken auf den Stehtischen. Überall liefen Kellner mit überladenen Tabletten herum und reichten den Gästen Getränke und kleine Snacks. by(www.xsoka.com) Gelächter und das dumpfe Murmeln von tausenden Gesprächen hallte von den hohen Decken des Saals wieder und ließ eine ausgelassene, aber niveauvolle Atmosphäre entstehen. Und Luna… passte hier offensichtlich nicht rein.

Sie hatte sich gerade mit einem bekannten Pferdezüchter unterhalten, als Cinda sich dazustellte und theatralisch eine Hand auf ihre Brust legte. „Luna! Also wirklich. Hier sind die meisten Gäste am Essen. Es ist so geschmacklos, wenn du dich über Fesselentzündungen unterhältst.”

Luna war bis unter den Haaransatz errötet und hatte sich schnell entschuldigt, um sich ein neues Glas Champagner zu holen. Schon der Auftritt auf dem roten Teppich war eine Katastrophe gewesen. Ihr schwarzes Cocktailkleid hatte mehr Bein gezeigt, als sie von der Einkaufstour in Erinnerung hatte und ständig hatte Stones Hand auf ihrem Arsch gelegen, während er versuchte einen möglichst zufriedenen Eindruck zu machen. Das Pärchen, das sehr intim miteinander umging, hatte er perfekt vorgespielt. Luna bewunderte Stone fast dafür, wie selbstverständlich und ungezwungen er seine Hände auf ihrem Rücken zwischen Taille und Hintern hatte wandern lassen. Als unbeteiligter Beobachter musste man ja glauben, dass sie schon lange zusammen waren.

Beim Empfang hatten sie ewig posiert und alle ankommenden Gäste begrüßt, bis Stone gezwungen war, sich von ihr loszumachen, um den Ball offiziell zu eröffnen. Der kleine Abschiedskuss auf ihrer Wange hatte eine ganze Weile nachgeprickelt. Bis dahin war zwar alles soweit in Ordnung gewesen, aber seit Cinda sie so blamiert hatte, traute sich Luna nichts mehr zu sagen und nickte nur noch zu allem, was ihre Gesprächspartner erzählten. Sie langweilte sich zu Tode. Stone war nach der Begrüßung verschwunden, Cinda war wieder von ihren Verehrern umgeben und Luna versuchte den Champagner nicht wieder in sich hineinzukippen. Es war eine schlechte Idee sich zu betrinken, wenn hunderte Presseleute um einen herumstanden. Ein Fehltritt von ihr und alles würde morgen in der Zeitung stehen.

Gott, sie verstand gar nicht, wie all die anderen Gäste diesem Druck standhielten. Im Stall konnte sie sein, wer sie war, aber hier?

Sie war heute drei Stunden beim Haar- und Make-Up-Stilisten gewesen. Ihre Schminke fühlte sich ganz pudrig an und ihre Augen hatten noch nie größer ausgesehen. Ihr langes, weißblondes Haar war offen und es war eine seltsame Erfahrung die feinen Spitzen am nackten Rücken zu fühlen. Normalerweise trug sie nur nach der Dusche die Haare offen, bevor sie sie auch schon wieder zusammen flocht, und hochband. Nur bei Turnieren gab sie sich überhaupt Mühe bei der einfachen Frisur, weil sonst der Helm drückte. Sie hatte ganz vergessen, dass ihr Haar mittlerweile fast bis zu ihrem unteren Rücken reichte, so lange war sie schon nicht mehr beim Frisör gewesen. Doch heute hatte sie sich was gegönnt. Sie war zu einem richtig guten Stilisten gegangen, ließ sich das Haar kürzen sowie eine Maniküre und das Make-Up machen. Sie sah wirklich gut aus, aber zwischen all den hübschen Gesichtern, kam sie sich immer noch langweilig und doof vor.

Ihr Gesprächspartner, ein Texaner mit einer Rinderzucht, sagte irgendetwas.

„Verzeihung?”

Er lächelte ein hinreißendes Südstaatenlächeln und sagte mit breitem Akzent: „Mit den Gedanken woanders, Ma’am?”

Sie biss sich auf die Unterlippe und schalt sich innerlich für ihre Unhöflichkeit. „Ja, tut mir leid. Ich… Das ist meine erste Party dieser Art.”

Er sah sie überrascht an und sie war ihm dankbar für diesen Blick. Sein Gesichtsausdruck war eine charmante Mischung aus Unglauben und Flirten. Es war ein Blick, der ihr zeigte, dass sie sich nicht völlig danebenbenahm und außerdem eine schöne Frau war. Sie versank in den karamellbraunen Augen des Texaners und lächelte ihn breit an. „Ich bin etwas nervös.”

Er lachte leise; ein sehr angenehmer, voller Laut. „Sind wir das nicht alle beim ersten Mal?”
Luna wurde purpurrot und nippte schnell an ihrem Glas, um ihre Verlegenheit zu verbergen. „Ja, richtig…”, murmelte sie undeutlich und bemerkte dabei nicht, wie ihr Gesprächspartner die Augenbrauen hob und ein bisschen näher zu ihr rückte.

„Was machen Sie morgen Abend?”, fragte der Texaner charmant und zeigte wieder sein hinreißendes Lächeln. „Ich bin das erste Mal in dieser Stadt und kenne mich hier noch nicht gut aus. Vielleicht kennen Sie ja ein gutes Restaurant und hätten Lust…?”

Lunas Augen weiteten sich. Dieser attraktive Mann fragte gerade nach einem Date! Oh Gott, er wollte wirklich mit ihr ausgehen! Einfach so, dabei umschwirrten den Mann schon seit Stunden die schönsten Damen der oberen Gesellschaft. Sie starrte ihn ungläubig an und saugte den anerkennenden Blick des schönen Mannes in sich auf. „Ich…”

„Luna hat leider keine Zeit.” Eine Hand legte sich besitzergreifend auf ihren Hintern und Luna zuckte überrascht zusammen. Sie schoss zu dem unverschämten Mann herum und klappte im selben Moment den Mund zu, als sie den wütenden Blick von Stone auf sich fühlte.

„Nicht wahr, Schatz?”, zischte er zwischen zusammengebissenen Zähnen und schenkte dem Texaner einen provokanten Blick. Luna fühlte, wie ihr Gesicht noch heißer wurde und warf dem Mann einen entschuldigenden Blick zu. „Darf ich Ihnen Sto… Stan Owen vorstellen? Stone, das ist…”

„Ron O’Connor”, unterbrach sie der Texaner, bevor sie sich blamieren konnte und zwinkerte ihr zu. Er fischte nach Stones Hand und drückte kräftig zu. Stone zuckte mit keiner Wimper, sondern erwiderte den Druck nahezu gewaltsam.

Lunas Blick huschte vom einen zum anderen Mann. Was auch immer das für ein Männerritual war, es war völlig unnötig. Endlich ließen die beiden sich los und sofort legte Stone seinen Arm um Lunas Schultern. Die Berührung war warm, schwer und angenehm, trotzdem war es Luna peinlich, dass Stone gerade jetzt die Pärchenkarte ausspielen musste. Endlich interessierte sich mal ernsthaft ein Mann für sie und Stone machte alles kaputt. Es war vielleicht nicht die schlauste Idee in einem Raum voller Presseleute mit einem Fremden zu flirten, aber es fühlte sich gut an. Plötzlich fühlte sie die kleine, linkische Luna wie eine begehrenswerte Frau und Stone machte dieses Gefühl zunichte. Der Texaner sah ihr lange in die Augen und zuckte schließlich mit den Achseln. „Dann will ich das glückliche Pärchen nicht länger stören. Falls die Dame eines Tages Zeit hat, kann sie sich ja bei mir melden.” Er reichte ihr seine Karte und drehte sich um.

„Dieser Wichser”, zischte Stone und zog Lina an den Schultern zum Tanzsaal. Dann drehte er sich zu ihr um und beugte sie zu ihrem Ohr. „Lass uns tanzen.”

Luna schüttelte sich aus seinem Griff und nahm ihre kleine Handtasche von ihrer Schulter. Langsam zog sie den Reißverschluss auf und stopfte die kleine Karte von dem Texaner in die Tasche, bevor sie das schwarze, kleine Etwas anhob und Stone zeigte: „Was soll ich so lange damit tun?”

Er kniff die Augen zusammen und nahm ihr die Tasche ab. „Warum hast du sie nicht an der Garderobe abgegeben?”

„Sie ist so klein. Ich habe sie vergessen.” Sie sah ihn zuckersüß an. Sie würde ganz bestimmt nicht mit ihm tanzen, wenn er sich wie ein Arsch benahm. Er machte ihren Flirt kaputt, dabei war wirklich weit und breit kein Mensch gewesen, der sie hätte belauschen können. Und das alles nur, weil es ihm wichtiger war, als unbestrittener Frauenheld dazustehen, als ihr einen kleinen Flirt zu gönnen.

„Scheiße”, fluchte er übertrieben wütend. „Ich bring die Tasche weg.” Er drehte sich um und verschwand kurz im Nebenraum, bevor er schnaubend wie eine Dampflokomotive zurückkam und sie grob am Arm mit sich riss. Auf der Tanzfläche warf er sie in seine Arme und zog sie näher an seinen Körper, als es sich gehörte. Sie hatte keine Ahnung, woher seine übertriebene Wut plötzlich kam, aber sie hatte auch Gründe genug, um wütend zu sein. Er wollte also nicht, dass sie in der Öffentlichkeit mit einem anderen Mann flirtete, obwohl sie nicht einmal wirklich zusammen waren? Er machte den ersten Flirt in ihrem Leben kaputt, weil er ein Holzkopf war? Meine Güte, wenn er diese Beziehung für eine Imagepolitur brauchte… Wem würde man mehr Mitleid und Sympathie entgegenbringen als einem Mann, der von seiner hässlichen Freundin betrogen wurde?

Wenn jemand von ihnen beiden sich Sorgen machen musste, wie sie in der Öffentlichkeit wirkten, dann war das sie! Und sie hatte entschieden, dass dieser Texaner es wert war, dass sie von einer sauberen Langweilerin zu einer femme fatal wurde. Eigentlich wäre das sogar eine Verbesserung zu ihrem jetzigen Leben. Sie hätte dann vielleicht sogar endlich mal ein echtes Date.

Stone drehte sie herum und zog sie dann wieder in seine Umarmung. „Was sollte das mit dem Typen?”

„Er war nett.”

„Damit das klar ist, du wirst keine Männer treffen, wenn wir noch offiziell ein Paar sind, kapiert?”

„Hör mal, wenn du den ganzen Abend verschwindest und dich mit irgendwelchen Frauen unterhältst, dann darf ich das auch.”

„Ich habe mich nicht…”

„Ach.” Sie sah ihn scharf an und machte eine Drehung. Als sie wieder in seinem Arm landete, drängte er eins seiner Beine zwischen ihre Schenkel und drehte sich langsam weiter.

„Okay, fein. Ich habe mit zwei Frauen gesprochen, aber…”

„Soll ich in deine Hosentasche greifen und nachsehen, wie viele Telefonnummern drin sind?”

Er starrte sie an, dann lächelte er plötzlich. „Gut, du hast recht. Aber ich hätte keine angerufen.”

„Wegen deines Images.”

Er lächelte noch einen Moment weiter, bevor er die Stirn runzelte. „Nein.”

„Weil sie hässlich waren?”

„Wa-? Nein!”

„Weil du sie eh schon im Bett hattest?”

Stone ließ seine Hand von ihrem unteren Rücken langsam bis zur ersten Wölbung ihres Hinterns gleiten und verharrte dort. „Halt einfach die Klappe, ja?”

„Weshalb sollte ich? Du verbietest mir ja schon mit allen anderen Männern hier zu sprechen, dann sollte ich wenigstens dich vollquatschen dürfen, oder sehe ich das fal-…?”

„Wir gehen jetzt knutschen.”

„Was?”, fragte sie verblüfft.

„Es ist der perfekte Augenblick. Alle Presseleute sehen uns an und beobachten uns bei unserem ersten Tanz. Wenn wir jetzt verschwinden, wir uns irgendjemand nachkommen und uns beim rumknutschen überraschen.”

Luna grinste. „Und außerdem kann ich beim Knutschen nicht reden.”

„Oh… Darüber habe ich gar nicht nachgedacht.” Stone lächelte leicht und nahm ihre Hand. „Komm, dahinten habe ich eine schöne Nische gefunden.”

„Ich will gar nicht wissen, mit wem du diese Nische gefunden hast.”

„Mit wem…? Ich war allein!”

„Ja, sicher.”

*

Stone ging gerade so schnell, dass die Journalisten argwöhnisch werden würden, aber langsam genug, dass sie sie einholen konnten. Dann drückte er sie mit einem theatralischen Blick zu beiden Seiten in eine kleine Ecke neben einer großen Vase und der Wand. Bevor sie wieder den Mund öffnen konnte, legte er seine Lippen auf ihre und küsste sie.

Sofort machte sie sich von ihm los und senkte den Kopf. Unter langen Wimpern sah sich nach einem kurzen Blick zur Seite zu ihm auf. „Stone?”

„Was ist denn los?”

„Ich…” Sie zögerte kurz und holte tief Luft. „Ich hab mir nur gefragt… Hast du vielleicht ein… Äh… Minzbonbon? Der ganze Abend…”

Stone schloss die Augen. Scheiße, hatte er Mundgeruch?

„Weil… also, ich habe den ganzen Abend viel Alkohol getrunken und nun…”

Oh Mann, sie hatte Angst, sie könnte Mundgeruch haben? Als ob ihn das in diesem Moment interessieren würde! Er beugte sich zu ihr vor und fixierte ihren vollen Mund, der sich immer noch bewegte. Gute Güte, hielt sie denn nie die Klappe?

„…beim ersten Kuss sollte doch alles perfekt sein…”

Stones Kopf schoss in die Höhe. „Was?” Das war ihr erster Kuss? In ihrem Leben oder auf einer Party? Oder der erste Kuss mit ihm? Er starrte ihren Mund an, der voll und weich nach seinen Lippen bettelte. Eigentlich war Stone noch nie ein Fan von Küssen gewesen. Darum verstand er auch nicht, dass sich die Muskeln an seinem Unterbauch lustvoll zusammenzogen, als er sich das Gefühl ihrer Lippen auf seinen vorstellte. „Du hast noch nie…?”, fragte er und hätte sich selbst im selben Moment in den Arsch treten können. Man sollte wohl keinem Menschen fragen stellen, die er beantworten würde, wenn man eigentlich gerade ihren Mund verschließen wollte.

Ihre Augen weiteten sich und Röte kroch langsam ihren Hals hinauf. „Ich habe schon rumgeknutscht!”, rief sie leise.

Stone betrachtete die Röte, die langsam auch ihre Wangen zum Glühen brachte. Wo diese Röte wohl anfing? Rötete sich auch ihr Dekoltée? War die helle, samtige Haut an ihrem Bauch jetzt heiß? Er hob den Kopf und sah in Lunas Augen. Es war offensichtlich, dass sie log. Sie hatte in ihrem ganzen Leben noch nie diese Lippen für etwas außer Reden und Essen benutzt. Er stöhnte leise, packte ihren Kopf und küsste sie fest und fordernd.

Im selben Moment schien es Stone, als löse sich sein bewusstes Denken von ihm, wie ein Geist aus seinem Körper und sah sich selbst von Außen. Plötzlich stand er neben sich selbst und beobachtete, wie er den Mund öffnete, seine Zunge in ihrem Mund gleiten ließ und gleichzeitig nach ihrem Hintern griff. Er zog sie fest an seine Brust und hob sie auf die Zehenspitzen. Mit einem Knie schob er ihre Beine auseinander und drängte es zwischen ihre Schenkel, während er ihre Hüfte packte und sie langsam darauf auf und abgleiten ließ. Ihre Münder glänzten feucht, als Luna ihre Arme hob und sie um seinen Kopf schlang. Schnell machte sie die Bewegungen mit, drängte sich und ihre kleinen Brüste in diesem winzigen Kleid an seine Muskeln. Sein Denken starrte ihn fassungslos an, als Stone begann mit der Hüfte zu stoßen und ihre Schenkel zu spreizen. Er zerrte an ihrem Knie, bis sie ihre Wade um seinen Hintern schlang, während sein Denken anfing entsetzt zu schreien und wild mit den Armen fuchtelte.

Ein kleines Klicken riss Luna aus ihrer Erstarrung. Sie warf den Kopf herum und sah einen Fotographen neben einem Treppenabsatz stehen, der sich auch schon wieder verdrückte. Keuchend löste sie sich sofort von Stone und zupfte ihre Kleidung zurecht.

Stone brauchte einen Moment länger, bis sein Denken wieder einsetzte. Endlich holte er einen befreienden Luftzug. Sein ganzer Körper brannte vor Gier, sich in diesem kleinen Körper zu vergraben, tief zwischen ihren Schenkeln. In seinem Kopf raste der Puls genau unter seiner Schädeldecke wie ein pochender Hammer und ließ blutrote Sterne vor seinen Augen platzen. Seine Lenden fühlten sich tonnenschwer an, während das sensible Fleisch seiner Erektion tief in seine Anzughose schnitt. Stone spürte an seiner Eichel die Nässe seines Vorejakulats und packte grob Lunas Arm, als sie versuchte sich von ihm zu lösen und unter seinem Arm hindurchzuschlüpfen. Er zog sie zurück und presste sein Gesicht an ihren Hals. Keuchend atmete er gegen die weichen Härchen an ihrem Nacken, bevor er sich über die Lippen leckte und leise sagte: „Ich will dich.” Seine Gedanken rasten, während er darüber nachdachte, in welche Kammer er sie ziehen könnte, um sie zu ficken. „Lass uns… Dahinten ist eine Garderobe.”

Sie erstarrte in seinen Armen. „Ich werde nicht in einer Garderobe mit dir schlafen.” Sie zögerte einen Moment. „Lass und zu dir gehen.”

Das ging nicht. Bis dahin würde er platzen. Er wollte gerade vorschlagen, dass sie zu ihr nach Hause gingen, als ihm klar wurde, dass ihr Hof noch weiter als sein eigenes Haus vom Hotel entfernt war. Hotel! Heiliger Strohsack, natürlich. „Ich besorg uns ein Zimmer und hole dich dann…” Nein, er durfte ihr keine Zeit lassen, by(www.xsoka.com) dass sich ihre Hormone wieder beruhigten. „Wir holen uns ein Zimmer.” Er nahm ihre Hand und zog sie hinter sich durch den Seitenausgang des Saals. Bei der Rezeption dauerte er keine zwei Minuten, bis er den Kartenschlüssel in der Hand hatte. Sie folgte ihm, als er schnell zum Aufzug rannte und fünf, sechs, siebenmal den Knopf drückte. Als sich der Lift öffnete, zog er sie in die kleine, verglaste Kammer und drückte sie gegen die Wand. Mit einer Hand tastete er nach dem richtigen Knopf und legte die andere Hand auf ihren Hintern. Sein Magen zog sich vor Lust zusammen, denn endlich würde sein Traum in Erfüllung gehen. Er würde sie haben! Gott, wunderbar…

Er legte seine andere Hand unter ihren Hintern und hob sie an, während er seinen Mund wieder auf ihren presste. Wie beim ersten Mal sackte sein bewusstes Denken in die Dunkelheit, während sich ihr Mund leicht öffnete. Seine Zunge glitt in ihren Mund und tastete nach ihrer. Sie schmeckte frisch, prickelnd; sie stieg ihm zu Kopf wie süßer Champagner. Ihre weiche, samtige Zunge kam seiner entgegen und er spürte an seinen Lippen, wie aus ihrer Kehle ein leises, vibrierendes Stöhnen hochstieg. Er lächelte leicht und spürte in seinem Bauch, wie langsam der Fahrstuhl an Höhe gewann. Lange würde er das nicht aushalten. Seine Erektion schmerzte und seine Hoden hatten sich zu harten Bällen zusammengezogen. Ihre Zungen spielten miteinander, tasteten die weiche Konturen ab, fühlten sie samtig feuchte Wärme. Er drängte sich enger an sie und rieb sich an ihrem flachen Bauch. Sie stöhnte wieder, rau und heiser.

Plötzlich hielt der Aufzug und die Türen glitten auf. Stone hob den Kopf und warf einen Blick nach draußen. Erst der dritte Stock und vor dem Aufzug standen vier Mädchen, die überrascht stehenblieben. Stone warf ihnen einen gereizten Blick zu, als eins der Mädchen einen Schritt in die Kabine trat, und zischte: „Raus!”

Vier empörte Mädchen starrten ihn an, während sich die Tür vor ihren Augen wieder schloss. Stone drehte den Kopf und griff in Lunas Haare, um sie erneut zu küssen. Sie schnurrte leise, als habe sie nichts von dem Zwischenfall mitbekommen und hob leicht ihr Bein. Ihre schlanke Wade glitt über seine Hüfte und winkelte sich an, dass sich ihr Becken gegen seine Erektion presste. Seine Hände auf ihrem Hintern zogen leicht die festen Backen auseinander und pressten sie wieder zusammen. Er zeichnete langsam mit einem Finger die perfekte Furche zwischen ihren Arschbacken nach und erschauderte vor Hitze. Ihr Kleid glitt über ihren Oberschenkel weiter nach oben, als er sie fester gegen die Wand presste und keuchend seine Lippen von ihren löste. Er drückte ihren Kopf zur Seite und presste seine Lippen an ihren Hals. Sein Atem knallte feucht gegen ihre weiche Haut, als er den Mund öffnete und über ihre Kehle leckte. Sie röchelte lustvoll an seinem Ohr, während er langsam den Muskelstrang bis zu ihrem Ohr mit der Zunge folgte und dann an ihrem Ohrring saugte. Ihre Hüfte rieb sich an seiner und presste dabei seinen steinharten Schwanz zwischen ihre Schenkel.

Seine Knie gaben leicht unter ihm nach, als ihr Rock bis zu ihrem Bauch hinauf glitt und sich durch den Stoff seiner Hose ihre feuchte Hitze um seinen Schwanz legte. Seine Finger gruben sich in die Spalte zwischen den Arschbacken und er schloss stöhnend die Augen.

Endlich hielt der Aufzug, doch es dauerte noch eine Weile, bis Stone sich wieder beruhigt hatte und sich von ihr lösen konnte. Sie hielt sich an ihm fest, als er nach ihrer Wade griff und sie von seinem Hintern drückte, bis sie auf beiden Beinen stand.

Ihre Augen waren glasig, ihr Blick verrückt, als sich ihre schweren Lider leicht hoben. Nach Luft ringend packte Stone nach dem Stoff ihres Rocks und zerrte ihn notdürftig über ihre Oberschenkel, bevor er sie an den Schultern packte, sie drehte und aus dem Aufzug drückte. Ihre Schritte hatten nicht mehr die sonstige Eleganz, sie schien fast zu torkeln, bis sie sich an seine Taille kralle und langsam hinausging. Er lächelte zufrieden und ging ebenso aufgewühlt langsam über den Gang bis zu seinem Zimmer. Seine Hände zitterten, als er die Karte ins Schloss steckte und einen atemlosen Moment wartete, bis endlich das Licht auf Grün schaltete und er die Tür aufriss. Er drückte Luna fast grob durch die Öffnung und schmiss hinter sich die Tür ins Schloss. Dann zerrte er sein Jackett von seinen Schultern, kickte seine Schuhe von seinen Füßen und griff nach Luna, die nahezu erstarrt im Eingangsbereich stand und sich umsah.

„Was ist?”, fragte er und legte seine Lippen wieder auf ihren Hals.

Sie legte den Kopf zur Seite und schloss die Augen. „Dieses Zimmer ist der Wahnsinn.”

Das Zimmer? Wen interessierte das Scheißzimmer? Er legte seine Hände wieder auf diesen göttlichen Hintern. Die vollen Halbmonde füllten seine Hände perfekt. Er leckte über ihren Hals und keuchte leise. Sie schnurrte: „Lass uns ins… Bett gehen.”

Gute Idee. Er schlang seine Arme um ihre Taille und hob sie an. Sie lachte leise, als er sie durch die Suite trug und erst im Schlafzimmer aufhörte zu rennen. Er stellte sie sanft auf ihre Füße und nahm dann ihren Arm, um ihn auf seine Schulter zu legen. Er ließ ihren Arm los, als sie ihre Hände um seinen Hals schlang, und legte seine Finger auf ihre Taille. Er begann sie in seinen Armen zu wiegen, während lautlose Triumphmusik seinen Kopf füllte. Sie legte ihren Kopf in den Nacken und zog seinen Kopf zu ihrem. Wieder schlangen sich ihre Zungen umeinander und spielten das erotischste Spiel der Welt.

Doch das war alles nur Ablenkung. Seine Finger glitten ihre Taille hinauf an der äußeren Rundung ihrer kleinen Brust vorbei bis zu ihrer Achsel. Er tastete nach dem kleinen Reißverschluss und zog ihn langsam runter.

Sie japste nach Luft und löste sich von ihm, als die Träger des Kleides von ihren Schultern rutschten. „Woher wusstest du, dass der Reißverschluss dort war?”

Er ließ ein Lächeln aufblitzen und küsste sie wieder. Das war das erste gewesen, wonach er getastet hatte, um bloß für diesen Moment gewappnet zu sein. Das zweite war dieser göttliche Arsch. Nur für dieses Gefühl, ihren Arsch in aller Öffentlichkeit antatschen zu dürfen, hatte sich der ganze Stress mit den Presseleuten gelohnt. Und er hatte es weidlich ausgenutzt, dieses Privileg zu haben.

Ihre Arme glitten von seinem Hals und tasteten nach seinen Hemdknöpfen, während er das Kleid von ihrem Schultern zog, bis es sich an ihren Ellbogen verhakte. Sie ließ ihre Arme sinken und das Kleid rutschte von ihrem schlanken Körper. Stone hob den Mund von ihrem, packte sie an ihren Schultern und trat einen Schritt zurück. Sie trug nur noch einen Hauch von Slip. Ihr flacher Bauch lud dazu ein, sich hinzuknien und sein Gesicht an sie sahnige Haut zu pressen. Dazu diese absolut perfekten, runden Brüste mit den kleinen, rosa Brustwarzen. Ihre Brust war nicht groß, aber einfach perfekt geformt. Rund, prall, leicht spitz thronten sie auf ihrem schlanken Brustkorb.

Stone schluckte trocken, als sich die kleinen Nippel unter seinem brennenden Blick zusammenzogen. Sein Schwanz in seiner Hose machte seinem Spitznamen alle Ehre, als er sich nach vorn beugte und ihr Schlüsselbein küsste. Sie fuhr mit ihren Fingern durch sein Haar, während er langsam einen Pfad aus Küssen bis zu ihren Brustwarzen hinunter küsste.

Sie schnappte nach Luft, als sich seine Lippen fest um die kleinen Brustspitzen legten und er hart saugte. Sie drückte ihren Rücken durch, um seinem Mund entgegen zu kommen, dabei packte sie seinen Hemdkragen und zerrte an dem Stoff, bis er begriff. Er löste sich widerwillig von ihrem Nippel, die sich wie köstliche Beeren in seine Zungenspitze bohrten, und richtete sich auf, um sein Hemd auszuziehen. Er packte den Stoff in seinem Nacken und riss sich den Stoff vom Leib, bevor er wieder nach ihr griff.

Sie lachte leise und wich in ihren hochhakigen Schuhen ein paar Schritte zurück, bis sie mit ihren Knien gegen die Bettkante stieß. Sie ließ sich darauf fallen, dass sich die Daunendecken um sie wie Wolken bauschten. Sie lächelte und krümmte auffordernd den Zeigefinger, bevor sie sich im Bett räkelte und ihre Beine leicht anzog. „Ausziehen”, hauchte sie und ließ ihr schneeweißes Lächeln aufblitzen. „Und langsam.”..

Er starrte sie an. Sie wollte, dass er strippte? Er? Bewegungslos blieb er stehen. Das war dämlich. Männer sollten nicht strippen. Sie sahen prinzipiell lächerlich dabei aus. Er ging einen Schritt auf das Bett zu und versuchte nach ihrem Knöchel zu schnappen. Sie lachte und zog ihn aus ihrer Reichweite. „Entweder…” Sie machte eine Bewegung zu seiner Hose. „Oder…” Sie wies auf die Tür.

„Stellst du mir gerade ein Ultimatum?”

Sie biss sich auf ihre Unterlippe, um das Grinsen zu verbergen, das an ihren Mundwinkeln zuckte. „Och, komm schon. Tu nicht so, als hättest du das noch nie getan.”

Er zuckte mit den Schultern. „Hab ich auch noch nie.”

„Dann…” Sie grinste jetzt offen. „…machen wir beide ja heute etwas Neues.”

Gier blitzte in seinen Augen auf und er beugte sich zum Bett. Ihr mahnender Zeigefinger hielt ihn auf. Seufzend richtete er sich wieder auf und griff nach seinem Gürtel, während sein Blick unablässig auf dieser Göttin in der Daunenwolke ruhte. Sie zog ihre Knie ein wenig an und der schwarze Lack ihres Schuhs glitzerte im diffusen Licht, das durch die groben Lamellen des Fensterrollos drängte. Sein Blick folgte dem schlanken Winkel ihrer Beine bis zu diesem Hauch von Nichts, das Frauen Unterwäsche nannten, über die flache Fläche ihres Bauches mit dem kleinen Schlitz ihres Bauchnabels, über die feinen Brüste mit den erregten Brustspitzen zu ihrem schlanken Hals bis hin zu ihrem schönen Gesicht, das vor Lust leuchtete.

Der Gürtel glitt zu Boden und seine Finger legten sich zitternd um seinen Hosenknopf. Er würde nicht tanzen oder strippen. Er zog sich einfach langsam aus. Das musste ja wohl reichen. Der Reißverschluss ging schnurrend auf und langsam ließ er die Hose an seinen Beinen zu Boden gleiten. Lunas Gesichtsausdruck wurde weich und glühte vor Leidenschaft, als ihr Blick über seinen Körper glitt. „Weiter.”

Er stockte einen Moment, bis er schließlich seine Daumen in den Bund seiner Boxershorts hakte und sich vorbeugte, während er den Stoff von seinem Körper zog und sich schließlich aufrichtete. Mit dem großen Zeh zerrte er die Socke von seinem Knöchel und streifte einen Moment später stolpernd auch die andere Socke ab. Luna lachte leise. „Du bist wirklich gründlich.”

„Socken beim Sex?”, schnaubte er nur und stieg zu ihr ins Bett. Sie öffnete ihre Arme und legte sie um seinen Hals, als er den Kopf senkte und sie wieder küsste. Sie schmeckte immer noch nach Champagner. Seine Finger legten sich um ihren Kopf und zogen sie näher zu ihm. Ihre Lippen öffneten sich unter seiner drängenden Zunge und hießen ihn willkommen. Er stöhnte leise, während Tropfen seines Vorejakulats auf ihrem Schenkel landeten. Hitze stieg im zu Kopf und füllte seinen Magen wie zu scharfes Chili.

Er griff nach ihren Brüsten und leckte kleine Kreise um die Nippel, bevor er den Mund senkte und die Brustspitze in den Mund saugte. Luna bäumte sich auf und stieß einen spitzen

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Erotische Geschichte

Ich schreibe täglich erotische Geschichten. Ich bin Redakteur auf der Website, auf der wir aktuelle und lange Sexgeschichten veröffentlichen.

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