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Die Fremde V2 – Zweiter Teil

Die Fremde V2 - Zweiter Teil



Die Fremde

By plusquamperfekt ©

Wir fuhren gemeinsam in das Krankenhaus, um meine Mutter abzuholen. Ihr Gesicht war nun völlig wiederhergestellt, auch war sie schmerzfrei. Die Operationsnarben waren gut und ohne Entzündungen verheilt. Das Haar, das am Schädel teilweise rasiert worden war, war schon leicht nachgewachsen; sie war im Krankenhaus zum Friseur gegangen und hatte sich eine Frisur kreieren lassen, die diesem Umstand Rechnung trug und die noch verbliebenen kahlen Stellen gut überdeckte.

Wir waren alle froh und glücklich, aber ebenso angespannt. An die Hoffnung, die vertraute Umgebung könnte ihre mentale Genesung positiv beeinflussen, klammerten wir uns wohl alle drei.
Ich beobachtete sie verstohlen, als wir aus dem Auto ausstiegen. Kein Zeichen des Erkennens unseres Hauses. Das besserte sich auch im Inneren nicht.

„Was für ein wunderschönes Haus. Und das ist meins? Es gefällt mir, wie ich es eingerichtet habe. Aber … ich erkenne nichts wieder … gar nichts. Was ist in der oberen Etage?”

„Dein Schlafzimmer, Utes und mein Zimmer und ein kleines Bad. Das hier ist natürlich das Wohnzimmer, da drüben ist die Küche und Papas Arbeitszimmer, in dem Oma zuletzt gelebt hatte. Hinten das große Badezimmer und die Terrasse.”

„Oh, wir haben auch einen Garten?”

„Ja, aber er ist nicht sehr groß. Trotzdem hast du ihn in ein kleines Gemälde verwandelt.”

Ute übertrieb mit dieser Aussage nicht. Meine Mutter hatte ein lebendiges Statement geschaffen; eine Art Zen-Garten, unglaublich fein und hintergründig entworfen und zusammengestellt. Jetzt, da wir wieder einige schönere Tage hintereinander erleben durften, erwachte er zu seiner ganzen Pracht und Schönheit. Ich werde nie die leuchtenden Augen meiner Mutter vergessen, als wir sie auf die Terrasse führten.

„Ich habe das gemacht?”

„Ja. Wir haben vorgestern extra noch mal Unkraut gejätet und so. Aber so wie du haben wir das natürlich nicht hingekriegt.”

„Er sieht wunderbar gepflegt aus. Ich bin begeistert. Ich verstehe nicht, warum ich mich nicht erinnere. Ich … ich kann mich hier hineindenken, aber es verknüpft sich nichts in meinem Kopf … versteht ihr?”

„Macht dir mal keine Sorgen, vielleicht kommt das ja noch nach und nach. Hast du Hunger? Ich wollte eigentlich gleich mit dem Kochen anfangen. Wenn du möchtest, können wir ja auf der Terrasse essen.”

„Oh ja, das wäre schön. Ihr müsst mir bitte sagen, wenn ich etwas Falsches sage oder tue. Mir sind nicht nur Erinnerungen abhanden gekommen. Ich muss mich auch erst an das Zusammenleben mit euch wieder gewöhnen.”

Ute verschwand in der Küche, während ich mit meiner Mutter auf der Hollywoodschaukel auf der Terrasse saß.

„Das wird schon. Wir helfen dir, so gut wir können.”

„Es ist so wunderbar still hier. Haben wir denn nette Nachbarn?”

„Ja, Wilkes nebenan sind ein nettes älteres Ehepaar. Gegenüber wohnen Scharfenbergs, mit Frau Scharfenberg hast du ein gutes Verhältnis.”

„Ela, ja, sie hat mich ja auch im Krankenhaus besucht und mir Blumen gebracht. Sie war sehr traurig, dass ich sie nicht erkannte.”

Ihr Verhalten, ihre Art zu sprechen und die ungezügelte Neugier in ihren Augen hatten etwas kindliches, freies, was sie gleich ein paar Jahre jünger aussehen ließ. So hatten wir sie in den vergangenen Wochen erlebt; und so schlimm der Gedächtnisverlust auch war, er hatte ihr die Schwere und die anhaltende Trauer genommen, die sonst ihre Züge verschattet hatten.

„Was schaust du mich denn so an? Gefällt dir meine neue Frisur nicht?”

„Doch, die steht dir wirklich gut. Du siehst echt toll aus.”

„Danke, freut mich, dass sie dir gefällt. Du könntest auch mal wieder zum Friseur.”

Manche Dinge änderten sich offensichtlich aber nie. Vielleicht war das ja genetisch verankert.

„Ja, irgendwann mal.”

„Kannst du mir noch kurz mein Zimmer zeigen? Ich würde mir lieber etwas Leichteres anziehen. Es ist ja herrlich hier draußen.”

Ich geleitete sie in ihr Schlafzimmer, nachdem ich ihren Koffer aus dem Wohnzimmer geholt hatte.

„Oh, das ist ja auch schön. Und so ein schönes großes Bett. Wo finde ich denn wohl meine Sommersachen?”

So sicher war ich mir da auch nicht, aber schon die dritte Tür, die wir probierten, brachte den gewünschten Erfolg. Mit strahlendem Gesicht fühlte und wühlte sie sich durch ihre Kleider und zog rasch ein weißes hervor. Sie sah mich fragend an.

„Ja, das ist hübsch.”

„Ja, finde ich auch.”

Sie fing übergangslos an, sich auszuziehen. Ich war völlig überrascht, drehte mich dann aber schnell um. Das allerdings war eine sinnlose Aktion, da ich in eine Reihe verspiegelter Türen starrte. Sie trug nur noch einen Slip und BH, hielt bereits das weiße Kleid in der Hand, aber brach ihre Bewegung zum Anziehen ab.

„Nein, das passt nicht, schwarze Unterwäsche und ein weißes Kleid. Wo finde ich denn andere, Steffen?”

„In der Kommode da drüben, oberste Schublade.”

Sie betrachtete kritisch ihre Narben, die sich über ihren unteren Rücken zogen, im Spiegel. Dann ging sie zur Kommode und öffnete die Schublade. Sie schien über deren Inhalt ebenso kindlich begeistert.

„Schau nur, Seide … Das ziehe ich gleich an.”

Sprach‘s und öffnete ihren BH. Ich hätte natürlich auf den Boden sehen können, aber ich tat nichts dergleichen, betrachtete den wunderbaren Körper meiner Mutter im Spiegel, sah, wie sich völlig entkleidete und dann doch noch zögerte.

„Steffen, helf mir mal, das hier, oder doch lieber diese mit den Spitzen?”

Es war klar, sie erwartete, dass ich mir ihr zuwandte, keine Spur von Scheu oder Scham. Vorher war sie auch nicht unbedingt verklemmt gewesen, aber das hätte sie mit Sicherheit nicht gebracht. Ich drehte mich schnell und versuchte krampfhaft, auf ihre Hände und nicht auf ihren wunderbaren Körper zu starren.

„Ja, nimm doch das Seidendingens. Ich gehe dann schon mal runter.”

„Gut, hilf doch vielleicht Ute den Tisch zu decken.”

„Mach ich.”

Ich war froh, mich zurückziehen zu können. Mir wurde klar, dass ich mich völlig umstellen musste. Diese Frau sah aus wie meine Mutter, aber sie war es nicht. Ob ich ihr sagen sollte, dass man für gewöhnlich nicht nackt vor erwachsenen Söhnen herumturnt? Nun, ich fand es aber eigentlich völlig in Ordnung, und da ich der einzige in Frage kommende Sohn war, gab es so dann keine direkte Veranlassung. Ich fragte mich, was uns da noch für Überraschungen ins Haus standen.

Ich holte Geschirr und Besteck aus der Küche.

„Was macht sie gerade?”

„Zieht sich um.”

„Scheint nichts zu erkennen, oder? Na ja. Vielleicht kommt das ja noch. Aber sie sieht froh aus, findest du nicht? Fast glücklich.”

„Ja, sie freut sich wie ein Kind.”

„Das ist sie jetzt wohl auch irgendwie. Bleibst du noch ne Minute und rührst um? Ich muss kurz aufs Klo.”

Ich überlegte kurz, ob ich Ute von dem Striptease meiner Mutter erzählen sollte, aber entschied mich dann dagegen. Ute machte Puten-Medaillons mit Reis, es roch schon wieder mundwässernd. Sie kehrte rasch zurück und ich konnte mit dem Tischdecken beginnen. Meine Mutter war bereits wieder heruntergekommen; war in den Garten getreten, roch und fühlte die Blumen und Pflanzen. Sie trug keine Schuhe; das Sonnenlicht steigerte das Weiß ihres Kleides in etwas Blendendes, was alles andere wie im Weichzeichner erschienen ließ. Sie war unglaublich schön.

Als sie das Klappern des Geschirrs hörte, drehte sie sich um und lächelte mich an.

„Ich bin so froh, dass ich wieder aus dem Krankenhaus heraus bin. Es ist so wunderschön hier. Und ich freue mich so, dass ich nun richtig Zeit mich euch verbringen kann. Ihr müsst Geduld mit mir haben, aber ich werde mir Mühe geben, euch wieder eine gute Mutter zu sein.”

„Lass man, wir kommen schon zurecht. Wichtiger ist, dass du dich langsam wieder einlebst.”

Sie setzte sich wieder zu mir und schlang mir ihre Arme um den Hals.

„Ja, ihr seid ja beide auch schon erwachsen. Bestimmt habe ich das vorher nicht einmal gesehen.”

Ute brachte ein Tablett mit dem Essen.

„Deine Schwester zum Beispiel. Was für eine bildhübsche junge Frau. Findest du das nicht auch?”

„Natürlich, Mama.”

Ich tauschte einen schnellen Blick mit Ute. Meine Mutter sah von einem zum anderen. Plötzlich schien sie sehr nachdenklich.

„Nennt mich doch bitte Christine. Ihr seid ja alt genug. Wenn ihr Mama sagt, ist das wie ein Stich, weil es sich auf Erinnerungen bezieht, die ich nicht mehr habe.”

„Wie du willst … Christine. Hm, daran muss ich mich erst mal gewöhnen”, gab ich zurück.

Ich fragte mich, ob denn von ihren Gefühlen für uns etwas geblieben war. Irgendwie musste das so sein, sie suchte förmlich unsere körperliche Nähe bei jeder sich bietenden Gelegenheit, streichelte und liebkoste uns. Auch das war sonst nicht unbedingt ihre Art gewesen, aber schien zumindest ein klarer Ausdruck eines vorhandenen Gefühls.

Wir aßen plaudernd zu Mittag. Nach dem Nachtisch stellte ich für Christine und Ute Liegestühle auf und lud gerade das Geschirr auf das Tablett, um mich danach an den Abwasch zu machen.

„Ute, hast du denn das Buch eigentlich durch?”

„Welches Buch?”

„Na das, was du damals mit ins Krankenhaus gebracht hattest. Ihr habt euch gestritten deswegen.”

Ute lief leicht rot an.

„Ja … schon …”

„Ich würde es gerne lesen, wenn ich darf. Was ist es denn für ein Buch?”

„Ich weiß nicht ob … es ist … eine Art Liebesroman.”

„Das ist ja schön. Darf ich es denn einmal sehen?”

„Schon … aber es ist … auch … ein sehr erotisches Buch.”

„Na wunderbar.”

Ich kicherte innerlich, und so sehr ich Ute für diese peinliche Situation bemitleidete, konnte ich den Anflug einer gewissen Häme nicht leugnen.

„Über Frauen … Frauen, die … sich lieben.”

„Das klingt doch sehr interessant. Warum bist du denn so nervös?”

„Na, weil es einen Grund hat, dass ich es gelesen hab. Das hatte ich dir kurz vor deinem Unfall auch erzählt.”

„Das tut mir leid, aber auch daran kann ich mich nicht erinnern. Willst du mir vielleicht damit sagen, dass du Frauen liebst? Hast du denn eine Freundin?”

Ute rang mühsam mit ihrer Fassung.

„Nein, im Moment nicht.”

„Das ist kaum zu glauben, so hübsch wie du bist. Jetzt bin ich aber wirklich neugierig auf das Buch. Hole es mir doch bitte. Ich weiß doch praktisch gar nichts über euch.”

Ute schien leicht benommen, aber erhob sich tatsächlich. Ich beeilte mich, mit dem Tablett zu verschwinden. Beim Abwaschen konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Das Leben mit Christine würde mit großer Wahrscheinlichkeit alles andere als langweilig werden.

Nach dem Abwasch gesellte ich mich zu den beiden auf die Terrasse. Ute schien tausend Tode zu sterben, während Christine fasziniert in ihrer „Wilden Liebe” las. Ich holte mir auch einen Liegestuhl und zog mein Hemd aus, da es bestimmt sechsundzwanzig Grad waren. Christine strahlte mich an und drehte sich zu Ute.

„Dein Bruder ist fast schon ein Mann, findest du nicht? Wie ist das … Männer interessieren dich gar nicht? Wenn du so einen gutgebauten Körper wie den deines Bruders siehst, kribbelt es da bei dir nicht?”

„Doch … ich bin bisexuell, aber ich fühle mich mit Frauen halt wohler.”

„Verstehe. Das verstehe ich sogar sehr gut. Vorstellen könnte ich mir das auch. Das ist ein wunderschönes Buch, und ganz toll geschrieben.”

Ich fischte eine Zigarette aus meinem Paket und zündete sie an.

„Du rauchst? Hm … rauche ich denn auch? Es kommt mir so vertraut vor.”

„Nee, eigentlich nicht. Ich habe dich zumindest niemals rauchen sehen.”

Auch Ute schüttelte den Kopf.

„Rauchst du auch, Ute?”

„Nein, ich habe aufgehört.”

„Was man so aufhören nennt.”

Gestern Nacht hatten wir zunächst eine Tüte, und dann einige Zigaretten geraucht, die von ihr allesamt mit „Okay, aber nur noch diese eine” angekündigt wurden. Ute warf mir einen giftigen Blick zu. Christine stand auf und setzte sich zu mir auf den Stuhl. Sie nahm das Zigarettenpäckchen und hielt es eine Weile sinnierend in der Hand. Dann fischte sie sich eine Zigarette heraus und zündete sie an. Sie inhalierte tief und blies den Rauch durch die Nase aus. Verblüfft registrierte ich das Fehlen jedweder Husteneinlagen.

„Ja, das fühlt sich vertraut an.”

„Ehrlich, wir haben dich nie rauchen sehen. Vielleicht hast du ja heimlich geraucht … vielleicht hattest du ja überhaupt ein wildes Doppelleben.”

Christine kicherte.

„Dann ist vielleicht ja sogar gut, dass ich mich nicht erinnere. Ach übrigens, habe ich euch das erzählt? Der LKW-Fahrer war gestern noch da und hat sich entschuldigt.”

„Na, das wird ihm aber auch nichts helfen, einen Prozess kriegt er auf jeden Fall. Wir müssen irgendwann bald entscheiden, ob du als Nebenklägerin auftreten willst. Dr. Nowitzki aus unserem Büro würde deinen Fall übernehmen, ich habe ihm schon alle Papiere gegeben, auch wegen der Versicherung.”

„Ich weiß nicht, Ute. Ich kann mich ja nicht mal erinnern, wie das alles passiert ist.”

„Na, er hat doch zugegeben, dass er schuld war.”

„Hm. Na, wenn du meinst … und du regelst das alles für mich?”

„Natürlich, mache dir keine Gedanken.”

„Ich bin so froh, dass ich euch habe.”

Christine drückte mich fest an sich und küsste mich auf den Mund. Mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt, dass hatte sie im Krankenhaus auch regelmäßig getan. Ich fing einen Blick Utes auf, von einem angedeuteten Küsschen begleitet. Dann lächelte sie versonnen. Christine drückte ihre Zigarette aus und stand auf, um auf ihren Stuhl zurückzukehren.

„Hm … jetzt ist mir aber doch etwas übel.”

„Das ist aber so, wenn man eine Weile nicht geraucht hat”, meinte Ute. Na klar, sie war da die Expertin.

„Und etwas müde bin ich auch. Ich glaube, ich strecke mich mal eine Minute aus.”

Das taten wir dann alle. Ich hatte meine Augen geschlossen, aber ich glaubte Utes Blick auf mir spüren zu können. Ich spähte vorsichtig durch ein halbgeöffnetes Augenlid. Ja, sie sah mich an, mit einem Ausdruck, der mir durch und durch ging, so liebevoll und zärtlich, dass ich in wohligen Schauern badete.

Wir verbrachten noch den ganzen Nachmittag gemeinsam auf der Terrasse und mussten Christine detailliert aus unserem Leben erzählen. Ich hörte aufmerksam zu, als Ute stockend von ihrer Beziehung mit Lissy berichtete. Das hatte sie mir noch nicht erzählt; vielleicht hätte sie es ja getan, wenn ich nachgefragt hätte. Nun fing Christine an, mich auszufragen.

„Und du hast keine Freundin? Oder magst du Jungens?”

„Nee, ich bin ausschließlich an Frauen interessiert.”

„Oh, Frauen, und keine Mädchen? Schau an. Hast du denn wenigstens auf eine ein Auge geworfen?”

Ich konnte gar nicht anders, als bei meiner Antwort Ute tief in die Augen zu schauen.

„Oh ja, das habe ich. Ich bin sogar ziemlich verliebt.”

„Wie schön für dich, dann bringe sie doch mal her, ich bin jetzt richtig neugierig.”

Na, da hatte ich ja schön ins Braune gegriffen. Jetzt war es an Ute, feixend meinen hochroten Kopf und meine lahmen Versuche zu quittieren, mich aus dieser Situation wieder herauszuwinden.

„Im Moment geht das leider nicht. Sie … sie will noch nicht so, wie ich will.”

„Na, da musst du halt noch etwas Überzeugungsarbeit leisten. Mit so einem lieben jungen Mann wie dir hätte sie doch aber einen tollen Fang gemacht. Und richtig gut siehst du auf jeden Fall aus. Findest du nicht auch, Ute?”

Langsam beschlich mich das Gefühl, dass Christine irgendetwas mitbekommen hatte und sich über uns lustig machte. Aber das konnte nun wirklich nicht sein. Erneut errötete Ute leicht.

„Kann schon sein.”

Christines Fragestunde glitt dann Gott sei Dank in andere Themenbereiche ab, wie meine Zukunftspläne zum Beispiel. Ich hatte echte Schwierigkeiten Konkretes zu formulieren, zum einen weil ich mich wirklich noch nicht entschieden hatte, zum anderen, weil sowohl Christine als auch Ute ein Bein auf ihrem Liegestuhl anwinkelten, und ich meinen Stuhl ja quer vor ihren postiert hatte. Ute bemerkte meine Blicke sehr wohl und machte sich einen Spaß daraus, ihre Beine noch weiter zu öffnen, um mich zu quälen. Teufel auch. So ein kleines Biest.

Ich war jedenfalls schon erleichtert, als wir uns zum Abendbrot ins Haus zurückzogen. Unter dem Vorwand, Ute bei den Vorbereitungen helfen zu wollen, schlich ich mich in die Küche. Eigentlich hatte ich auch ein paar Worte mit ihr über Christine wechseln wollen, aber daraus wurde nichts.

Stattdessen stellte ich sicher, dass ich Sachen genau aus den Schränken holte, vor denen Ute sich gerade befand, sie manchmal ganz leicht berührend, meist aber nur die Wellen meiner Erregung spüren lassend. Ein ums andere Mal hielt sie stumm inne, und genoss sichtlich meine Nähe, reckte gar ihren Pracht-Arsch in meine Richtung. Es war kaum auszuhalten.

Nach dem Abendbrot sahen wir noch gemeinsam fern. Meine Mutter hatte eigentlich selten fern gesehen; sie las lieber. Christine jedoch hatte sich in den letzten Wochen im Krankenhaus zum TV-Junkie entwickelt. Wen wunderte es – so interessant waren die älteren Damen, mit denen sie auf ihrem Zimmer gelegen hatte, nicht gewesen, und auch sonst waren die Unterhaltungsmöglichkeiten dort sehr begrenzt. Es war in gewisser Weise Teil der Therapie, da sie sich auf diesem Wege Informationen über die Welt als solche verschaffte – ein Gedanke, der mich allerdings erschauern ließ.

Ich hatte mich wie gewöhnlich auf meinen Sessel zurückziehen wollen, aber Christine ließ das nicht zu, bestand darauf, dass ich mich zu ihnen auf das Sofa gesellte, und ausgerechnet in die Mitte. Da es sich um ein Viersitzer Sofa handelte, wäre dies weiter kein Problem gewesen, aber nach wenigen Minuten hatte ich bereits Christine kuschelnd an meiner linken, kurz darauf Ute an meiner rechten Seite.

Als wäre dies noch nicht brutal genug gewesen, hielten die beiden auch noch Händchen – auf meinem Schoß wohlgemerkt, knappe zwanzig Zentimeter von einer peinlicherweise deutlich sichtbaren Beule entfernt. Ich versuchte krampfhaft, mich auf die blödsinnige Sendung zu konzentrieren, die da im Fernsehen lief, aber das war vergebliche Liebesmüh.

Ich „litt” stumm für vielleicht eine halbe Stunde, bevor ich erleichtert bemerkte, dass Christine eingeschlafen war. Ich gab Ute dies mit einem kurzen Blick zu verstehen. Ute sah lange auf die schlafende Christine, in eigenartiger Umkehrung wie eine Mutter auf ihr schlafendes Kind.

Ich grinste sie an und deutete dann mit Leidensmiene auf meinen sich immer noch auf Touren befindlichen Klein-Steffen. Sie folgte meinem Blick, zeigte ihre bis dato schönste Sphinx-Interpretation und hob ihren Kopf ganz dicht an mein Ohr. Ihre gehauchte Stimme war perfekt inszeniert.

„Mach dir nichts draus, ich bin auch ganz feucht.”

So ein kleines Miststück. Obwohl ich wusste, dass sie mich vorführte wie ein Zirkuspferd, kam diese Erkenntnis südlich der Donau offensichtlich nicht an. Die Spannung in meiner Hose stieg, auch weil mir Ute zu allem Überfluss noch kaum hörbar ins Ohr stöhnen musste.

„Was ich nicht darum geben würde, wenn ich da jetzt deine Zunge spüren könnte … an deinem Freund … erinnerst du dich noch an ihn?”

Das war natürlich eine rhetorische Frage, aber auch hier befand mein Schwanz, es müsse darauf eine Antwort geben. Sie lenkte meine Aufmerksamkeit ab, indem sie nun in Zeitlupe ihre in Christines verschränkte Hand Millimeter für Millimeter höher zog und mit der anderen schnell zwischen ihre Beine griff.

Ihre nächste Attacke führte sie mit dem Indexfinger ihrer anderen Hand aus, den sie kurzzeitig versenkt haben musste, da er mit süßestem und mir mittlerweile wohlbekannten Frauenduft unter meiner Nase auftauchte. Als nächstes wurde meine geschmackliche Erinnerung wachgerufen, als sie mir den Finger in den Mund steckte. Aber was zu viel ist, ist zu viel. Ich biss ihr herzhaft in den Finger.

Sie schrie kurz auf und zuckte weg, eine Bewegung, die auch ihre Hand auf meinem Schoß mitmachte, und damit weckten wir unseren schlafenden Engel auf.

„Was … was ist denn?”

„Nichts, Mama … Christine … Ute und ich kalbern nur rum.”

„Hm.”

Ute lächelte verlegen und etwas säuerlich, enthielt sich aber eines Kommentars. Christine sah mich fragend an und dann zu meinem Entsetzen auf meinen Schoß. Ich dachte ich hätte einen Herzstillstand.

„Aha?”

Mein Herz schien allerdings doch weiter zu pumpen, anders hätte nicht so viel Blut so schnell in meinen Kopf schießen können. Ute erging es um keinen Deut besser. Ich schloss sogar für einen Moment die Augen. Als ich sie wieder öffnete lächelte mich Christine freundlich und offen an.

„Na, zumindest du scheinst dich ja prächtig amüsiert zu haben.”

Oh mein Gott, wie peinlich war das denn? Na, wenigstens bekam Ute auch noch ihr Fett weg.

„Und mein Töchterchen scheint es ja faustdick hinter den Ohren zu haben. Wie lange habe ich denn geschlafen?”

Damit schien für sie die Angelegenheit erledigt zu sein. Ich musste mich räuspern, bevor ich antworten konnte.

„Das war nicht lange, höchstens zehn Minuten.”

„Darf ich mir von dir noch eine Zigarette nehmen? Danke, das ist lieb. Ute, willst du auch eine?”

„Ja gern.”

Das kam wie aus der Pistole geschossen. Sie war immer noch puterrot im Gesicht. Ich zündete mir selbstverständlich auch noch eine an. Meine Hand zitterte, aber wenigstens regte sich mein Lümmel wieder ab. Christine bemächtigte sich der Fernbedienung und schaltete eine Weile herum, bis sie an einem Krimi hängenblieb, den wir dann bis zum bitteren Ende sahen. Als er gegen zehn endete, schien sie wirklich müde zu sein.

„Wollt ihr noch weitergucken? Ich gehe jedenfalls ins Bett.”

Wir schüttelten beide unisono den Kopf. Sie stand auf und küsste uns beide auf den Mund.

„Na dann gute Nacht.”

Für einen Augenblick stand sie orientierungslos im Wohnzimmer, aber verschwand nach kurzem Überlegen zielgerichtet in Richtung Flur und Treppe. Ute tauschte einen vielsagenden Blick mit mir aus und schüttelte sich wie ein nasser Hund. Dann mussten wir beide kichern.

„Kriege ich noch eine von dir?”

„Klar … warum holst du sie nicht auf meinem Zimmer ab, so in ‘ner Stunde vielleicht?”

„Träum ruhig weiter, mein Schatz. Also?”

„Was fragst du überhaupt, du kannst dich jederzeit bei mir bedienen.”

Ute konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Sie schlüpfte in ihre Sandalen.

„Ich gehe jetzt aber auch auf mein Zimmer. Machst du das Licht aus?”

„Ich komm mit.”

„Aber nicht auf mein Zimmer.”

„Das meinte ich auch nicht. So unwiderstehlich bist du dann doch wieder nicht.”

„Ach? Hast du es etwa nicht gehört? Ich hab es faustdick hinter den Ohren”, erwiderte sie mit einem breiten Grinsen.

„Ja, sie ist echt süß. Kannst du dir vorstellen, was los gewesen wäre, wenn das vor ihrem Unfall passiert wär?”

„Nein. Das entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Danke.”

Ich gab ihr zwei Zigaretten aus meinem Päckchen. Sie küsste mich zum Abschied auf die Wange und wir verließen gemeinsam das Wohnzimmer. In meinem Zimmer angekommen hatte ich mich eigentlich mehr oder minder sofort dem Abbau des aufgestauten Potentials widmen wollen. Das abgestandene Zeug konnte man schließlich keinem mehr anbieten. Aber nach dieser Achterbahnfahrt von einem Tag mangelte es mir nun an der nötigen Konzentration.

Ich legte leise Musik auf und kramte mein Rauchzeug hervor. Jetzt konnte ich wirklich langsam etwas zur Entspannung gebrauchen. Ich hörte die Badezimmertür klappen und wenig später öffnete sich noch einmal meine Tür. Ute erfasste die Situation sofort.

„Das dachte ich mir doch, da komm ich ja genau richtig.”

Sie kletterte zu mir aufs Bett. Sie trug ein winziges rotes Nachthemd mit Spagettiträgern und ungewohnt züchtig einen dazu passenden Slip, vielleicht aus Rücksicht auf eine mögliche Zufallsbegegnung mit Christine im Flur. Ich hingegen war noch vollständig angezogen. Ich hatte gerade meine ersten zwei Züge genommen und die Tüte an Ute weitergereicht, als sich erneut meine Tür öffnete und Christine zögernd hereinkam.

„Ich kann nicht schlafen. Ihr auch nicht? Was raucht ihr denn da? Das riecht ja so würzig … Ist das … Marihuana?”

Ich hatte das Gefühl meinen Körper zu verlassen und hörte mich trotzdem antworten.

„Nein … wirklich nicht … das ist eine ganz legale Kräutermischung … zur Entspannung.”

Sie kletterte ebenfalls auf mein Bett. Ich zeigte ihr schnell zur Bestätigung meiner Aussage das Päckchen, aber das schien sie gar nicht besonders zu interessieren. Auch die Richtung meiner Aufmerksamkeit schlug schnell um. Ihre Begeisterung für Seide hatte sie wohl auch bei der Auswahl ihres Nachtzeugs beeinflusst. Sie trug ein sagenhaftes schwarzes Negligé aus diesem Material. Ich wusste bald nicht mehr, wo ich hingucken sollte.

„Ach, das ist ja schön. Genau so etwas brauche ich jetzt. Darf ich denn auch mal ziehen? Oder habt ihr dann zu wenig?”

„Natürlich, ich habe mehr als genug hineingetan. Zur Not baue ich noch einen hinterher. Nein, du musst den Rauch länger in der Lunge behalten. Ja, genau so.”

Ute hatte eine Weile die Stirn gekraust, aber auch bei ihr löste sich langsam die Anspannung. Und etwas anderes fiel mir auf. Sie schaute verstohlen, aber voller Bewunderung auf den Körper meiner Mutter. Christine entging dieses ebenfalls nicht.

„Gefällt dir das Negligé? Du kannst es gerne mal borgen, wenn du möchtest, es steht dir bestimmt sehr gut. Wir haben ja fast dieselbe Figur, wie es aussieht. Oh, das … entspannt ja wirklich schnell.”

„Ja, das ist wirklich hübsch. Du siehst fantastisch aus … Christine. Du konntest nicht schlafen?”

Sie nickte eifrig und gab die Tüte an Ute weiter, die ziemlich heftig daran sog. Ich verstand, und fing gleich an, den nächsten zu bauen.

„Ja, tut mir leid, wenn ich euch jetzt störe. Es war so still in meinem Zimmer … und so einsam in dem großen Bett … und alles ist noch so fremd.”

„Quatsch, du störst uns doch nicht. Ute und ich rauchen halt ab und zu mal zusammen.”

„Ich finde das toll, dass ihr so gut miteinander klar kommt. Man kann das richtig spüren, dass ihr euch liebt.”

Der vermutlich unbeabsichtigte Doppelsinn in ihren Worten machte uns beide etwas nervös. Und nicht nur das. Christine hatte ihre Position leicht verändert, um bequemer zu liegen. Es war schon ganz schön eng auf meinem Bett. Nun aber wurde sichtbar, dass sie nicht wie Ute noch Unterwäsche bemüht hatte. Ihre Pobacken lugten recht eindeutig und in schierer Pracht unter dem seidigen Material hervor. Sie lauschte andächtig der Musik und kuschelte sich bei Ute an. Nach einer Weile griff sie doch zu dem Pflanzenpaket und las die Rückseite durch.

„Was es doch für wunderbare Kräuter gibt.”

Ute und ich konnten uns das Grinsen nur mühsam verkneifen.

„Gefällt dir der Effekt?”

„Oh ja, es ist herrlich. Alles ist so schön weich und sanft. Aber es entspannt nicht nur. Ich fühle mich fast wie angetrunken.”

Ute lachte leise.

„Ja, darum ist es ja auch so beliebt. Auch beim Einschlafen hilft es manchmal …”

Ihr Blick in meine Richtung beendete den Satz mit einem unausgesprochenen „aber nicht immer”. Christine schien sich über Einschlafhilfen allerdings schon so ihre Gedanken gemacht zu haben.

„Wollt ihr nicht heute Nacht mit bei mir im Bett schlafen, ihr zwei? Groß genug ist es ja. Ich möchte nicht alleine sein. Das war ich im Krankenhaus die ganze Zeit und manchmal kriegte ich dann Angst. Da war selbst das Schnarchen der alten Damen schon eine Beruhigung.”

Ute strich ihr sanft über das Haar.

„Aber natürlich machen wir das. Das hättest du uns ruhig gleich sagen können.”

Ich pflichtete ihr rasch bei.

„Völlig richtig. Aber wir schnarchen beide nicht.”

Huch. Das war mir halt so rausgerutscht. Ute warf mir einen warnenden Blick zu. Aber Christine schien an meinem Detailwissen nichts Ungewöhnliches zu entdecken.

„Ihr seid wirklich lieb. Wollen wir denn rüber? Für drei ist es hier doch ein wenig eng.”

Ich folgte den beiden, nachdem ich mich für die Nacht umgezogen hatte und noch schnell ins Bad gegangen war. Ich glaube, wenn ich wiederum in die Mitte beordert worden wäre, hätte ich in der Nacht kein Auge zugetan. So aber schufen wir einen warmen Kokon für Christine, die sich wohlig an uns schmiegte. Von all der Aufregung den ganzen Tag über verspürte ich einen leichten Schmerz in meinen Hoden, den ich begrüßte, denn er hinderte mich daran, wiederum erregt zu werden; das wäre mir in dieser Situation noch mehr als zuvor völlig unpassend vorgekommen.

Es war einfach schön, dass wir drei wieder vereint waren. Und dabei so eng, wie niemals zuvor. In diesem Bewusstsein schlief ich erstaunlich schnell und zufrieden ein.

Als ich am nächsten Morgen erwachte, fand ich zu meiner Überraschung nur Ute neben mir vor.

„Morgen. Sie duscht.”

„Guten Morgen.”

Ich kroch näher zu ihr hin und küsste sie zögernd, dann mit wachsender Leidenschaft. Sie erwiderte meinen Kuss zunächst, riss sich dann aber los.

„Nicht jetzt Steffen. Wir müssen echt vorsichtiger sein.”

Ich war nicht einmal enttäuscht. Denn ihre Mahnung implizierte sehr wohl, dass ihr an der Fortsetzung unserer Liebelei gelegen war. Mir kamen ihre gestrigen Blicke draußen auf der Terrasse wieder in den Sinn. Ich sah ihr tief in die Augen und versuchte alles, was ich für sie empfand in diesen Blick zu legen. Es schien anzukommen. Sie streichelte mein Haar und sprach mit deutlichem Bedauern weiter.

„Es tut mir leid … aber wir müssen jetzt erst mal für Christine da sein. Ich bin ohnehin schon völlig durcheinander, und das können wir uns jetzt gar nicht leisten. Ich glaube, sie zeigt uns nur nicht wie überwältigt und verängstigt sie ist, um uns nicht zu beunruhigen. Oder glaubst du Mama hätte einfach so mit uns Drogen genommen?”

„Sie ist aber nicht Mama, so schwer das zu begreifen ist. Und so ganz sicher, dass sie geschnallt hat, was das tatsächlich war, bin ich mir auch nicht. Sie … sie geht mit allem so erstaunlich locker um … aber du kannst da durchaus recht haben. Meinst du sie hat vielleicht auch was gemerkt?”

„Ich weiß nicht. Manchmal habe ich schon das Gefühl …”

Sie verstummte, als Christine ins Zimmer trat.

„Ach, jetzt bist du auch wach, Steffen. Schön. Dann können wir ja frühstücken. Das Bad ist jetzt frei. Ich will versuchen das Frühstück zu machen, aber einer von euch kann mir ja helfen, vor allem mich in der Küche zurechtzufinden.”

Ute sah betreten zur Seite, da Christine völlig nackt war. Ich hatte nach ihrer gestrigen Vorstellung fast schon so etwas erwartet und außerdem hatte sich mir gerade das perfekte Fenster zum Abseilen präsentiert.

„Na, dann spring ich schnell unter die Dusche. Bis gleich, die Damen.”

Unter der Dusche fragte ich mich, wie Ute mit Christines nicht ganz angemessenem Verhalten umgehen würde. Ob sie ähnliche Probleme wie ich hatte, da sie ja auch Frauen mochte? Ich konnte mich ohne weiteres Utes Statement anschließen – ich war gehörig durcheinander, in einem unentwirrbaren Chaos von Verliebtheit, Erregung und Wärme verfangen. Und dennoch genoss ich jede Minute davon. Wie auch meine kurze und heftige Handarbeit unter der Dusche, bei der ich ungewollt an beide dachte.

Es war schon fast neun, als wir dann alle am Frühstückstisch saßen. Ich hatte um halb elf zwei Fahrstunden auf dem Programm. Die Frauen beschlossen einkaufen zu gehen und Ute erklärte mir erfreut, dass Christine fast keine Hilfe beim Frühstück gebraucht hätte. Sie wollten später dann versuchen, zusammen zu kochen.

Der Tag hatte zwar mit wunderbarem Sonnenschein begonnen, aber schon vor dem Aufzug erster Wolken war das nahende Gewitter spürbar gewesen, die Sonne stechend, die Luft bedrückend. Das schien sich bei den anderen Verkehrsteilnehmern bemerkbar zu machen, die selbst meinen sonst so besonnenen und ruhigen älteren Fahrlehrer zu einigen überraschenden Wutausbrüchen verleiteten. An meinen Fahrkünsten hatte er Gott sei Dank nichts auszusetzen und wir kamen tatsächlich unfallfrei wieder vor der Fahrschule an.

Ich radelte daher sehr gemütlich zurück, auch wenn das bedeute, dass ich etwas später als angekündigt nach Hause kommen würde. An dem Thermometer einer Tankstelle sah ich, dass die Temperatur bereits auf dreiunddreißig Grad geklettert war. Das Gewitter war für den späten Nachmittag oder frühen Abend angekündigt worden, aber wie üblich lagen die Wetterfrösche falsch. Trotz des Fahrtwindes und ruhigen Fahrweise war ich schweißgebadet, als ich zu Hause ankam.
Im Haus war es merklich kühler. Die beiden Frauen saßen bereits am gedeckten Tisch, hatten aber mit dem Essen auf mich gewartet.

„Hallo, sorry, hat ein wenig länger gedauert. Es ist kaum auszuhalten draußen. Wartet ihr schon lange?”

Sie schüttelten beide synchron den Kopf, was mich zum Grinsen brachte. Überhaupt sahen sie fast wie Geschwister aus, beide in bunten kurzen Sommerkleidern, beide dabei noch recht blass, exakt die gleiche dunkelbraune Haarfarbe und dunklen Augen.

„Du bist ja ganz durchgeschwitzt, Junge. Zieh dich doch in Ruhe noch mal um. Wir haben das Essen warmgestellt, es gibt einen Nudelauflauf, der kann noch länger im Backofen stehen. Oder willst du noch kurz duschen?”

„Gut, ich zieh mich um, aber duschen kann ich später. Ich hab jetzt auch richtig Hunger. Und es riecht schon ganz lecker.”

„Nicht nur du, red nicht, mach. Christine hat das Kochen fast alleine geschafft.”

Ich beeilte mich, entledigte mich in meinem Zimmer schnell meiner durchgeschwitzten Klamotten und zog nach kurzer Überlegung nur eine weite Turnhose mit Innenslip an, und nichts weiter. Eine Entscheidung, für die ich mich ob der genießerischen Blicke beider Frauen bei meiner Rückkehr beglückwünschte.

Das Essen war ganz hervorragend; es war mir unklar, wie das sein konnte, dass sie persönliche Erinnerungen fast vollständig verloren hatte, aber ihre Fähigkeiten offensichtlich nicht.

„Das war echt spitze, Christine. Das Kochen hast du nicht verlernt. Ich mache dann gleich den Abwasch. Habt ihr für heute denn noch weiter was geplant?”

Christine schien ob meiner Ankündigung verblüfft und tauschte mit Ute einen schnellen Blick aus.

„Das macht er mittlerweile unaufgefordert regelmäßig. Ich habe ihn mir in deiner Abwesenheit gut erzogen.”

Christine krauste ein wenig die Stirn, wohl, weil sie mit dieser Referenz nichts anfangen konnte. Schließlich hatte sie keine Erinnerungen an das „Davor”. Ute fuhr fort.

„Ich hatte vorgeschlagen, dass wir baden gehen, am Waldsee. Aber Christine hat keine rechte Lust. Auch das Einkaufen war ein wenig heftig, mit den vielen Leuten und Eindrücken und so. Es soll außerdem ja wohl später noch ein Gewitter geben.”

„Ja, nehmt es mir bitte nicht übel, aber ich möchte noch nicht unbedingt unter Menschen. Und mit den hässlichen Narben auch nicht zum Baden. Hier mit euch fühle ich mich richtig wohl.”

„Kein Problem. Schade, dass wir keinen Swimming-Pool haben.”

Ute nickte versonnen, aber plötzlich leuchteten ihre Augen auf.

„Wir haben noch dein Kinder-Planschbecken in der Garage.”

„Ach Quatsch, das ist doch viel zu klein. Wir sind halt keine Kinder mehr.”

Christine lächelte vielsagend.

„Das stimmt. Du siehst aus wie ein Mann, und du riechst wie ein Mann. Lass das mal mit dem Abwasch, und geh lieber unter die Dusche. Ute und ich machen das schon.”

Ich folgte ihrem Vorschlag ohne Protest und da die beiden noch nicht fertig waren, als ich zurückkehrte, baute ich schon mal wieder die Liegestühle auf. Die Terrasse war überdacht, so dass wir Schatten haben würden. In der Sonne wäre es vermutlich unerträglich gewesen. Schon von der kurzen Bewegung nach der erfrischenden Dusche piekte es wieder in meinen Poren.

Ute trat als erste auf die Terrasse.

„Oh Mann, ist das brutal. Ich ziehe mir, glaube ich, lieber einen Bikini an.”

Da Christine noch im Haus rumorte und außer Hörweite war, erlaubte ich mir einen kurzen Spruch.

„Von mir aus brauchst du gar nichts anzuziehen.”

Ute rollte mit den Augen, aber dann zuckte es gefährlich in ihren Mundwinkeln und sie gab mir einen Blick, der durch und durch ging.

„Dein Wunsch ist mein Befehl.”

Erschrocken und erstarrt sah ich zu, wie sie sich vor mir auszog. Sie trug nur noch einen Hauch von einem Slip, als Christine hinzukam.

„Oh, wollen wir hier nackt liegen? Hast ja recht Ute, es ist viel zu heiß.”

Sprach’s und begann ebenfalls sich auszuziehen. Das triumphierende Grinsen Utes bekam sie wohl nicht mit; ich jedoch sehr wohl. Das verging ihr sehr schnell, als sie Christines neugierige Augen neben meinen auf ihrem Körper fühlte.

„Oh, du hast dich da rasiert? Macht man das heutzutage so? Das sieht ja toll aus.”

„Öhm … ja, das machen viele.”

Ihr Blick wanderte kritisch auf ihre eigene Scham und wie unter hypnotischem Zwang folgte ich ihrem Beispiel. Sie hatte einen ziemlich wilden und ausgedehnten Busch, zugegeben.

„Hm. Da schwitzt man bestimmt nicht so dolle, oder?”

„Stimmt schon.”

Ihr Gesichtsausdruck hatte wieder fast etwas Kindliches.

„Ich möchte da auch so schön aussehen wie du. Was meinst du Steffen, das sieht doch besser aus, oder?”

Ich hatte irgendwie gehofft, nicht in diese Diskussion, die mir mein Blut gleichmäßig auf Kopf und Schoß verteilte, einbezogen zu werden, aber daraus wurde natürlich nichts. Ich stand immer noch wie angewurzelt vor den beiden nackten Frauen, auf meiner Stirn bildeten sich Schweißtropfen.

„Ja … weiß nicht … sieht beides okay aus.”

„Komm, ehrlich, was sieht besser aus? Als Mann wirst du doch wohl eine Vorliebe haben?”

Auch Ute war rot angelaufen, aber schien trotzdem amüsiert, wie ich nun einbezogen und vorgeführt wurde.

„Na ja … stimmt schon.”

Und mit einem Anflug von Wahnsinn und Dreistigkeit fügte ich noch hinzu:

„Praktischer ist es halt auch.”

Christine schien meine Zweideutigkeit erneut nicht mitzubekommen, Ute hingegen schon, denn ihr anzügliches Grinsen sprach eine deutliche Sprache. Das verging ihr aber gründlich, als Christine unbekümmert fortfuhr.

„Ich mach das jetzt sofort. Ute, hilfst du mir? Ich habe keine Ahnung, wie man das am besten macht. Nachher schneide ich mich noch.”

Teufel auch. Arme Ute. Sie schwankte ein wenig, wich einen halben Schritt zurück und klammerte sich an der Tischplatte des hinter ihr befindlichen Campingtischs fest.

„Oh …”

Das war alles, was sie für eine Minute hervorbrachte. Christine sah sie fragend an und schien sich so ihre Gedanken zu machen.

„Ist dir das unangenehm? Hab ich was Falsches gesagt?”

Ich nutzte diese peinliche Atempause, um mich schwer auf meinen Liegestuhl fallen zu lassen. Durch das Geräusch, das dabei entstand, geriet ich wiederum in den Fokus ihrer Blicke. Ute sah mich hilfesuchend an, aber ich fand sehr wohl, dass sie sich dieses Süppchen selbst eingebrockt hatte. Dann aber schien sie sich aus ihrer Starre zu lösen.

„Ja, ein bisschen schon … aber das macht nichts. Ich helfe dir.”

„Das ist ganz lieb von dir.”

Sie gab Ute zu allem Überfluss noch einen zärtlichen Kuss auf den Mund und zog sie dann an ihrer Hand in das Hausinnere. Alter Schwede. In meinem Kopf schwirrten Bilder, die eine Bauchlage zwar unangenehm, aber zwingend notwendig machten.

Ich versuchte mich abzulenken, indem ich in Gedanken die Liegestühle anders arrangierte, so dass mir die zu erwartenden Vollaussichten vielleicht erspart bleiben würden, aber die Terrasse war zu klein, ich hätte mich mit meinem Stuhl in den Garten zurückziehen müssen. Dort aber war die stechende Sonne. Ich war noch völlig blass, außer ein paar Tagen Park im T-Shirt mit Ute, die meine Arme etwas gebräunt und lächerlich angesetzt aussehen ließen, hatte ich noch keinerlei schützende Bräune aufgebaut. Ich war eh nicht so der Sonnenbader.

Nein, ich hätte der Situation höchstens durch Flucht auf mein Zimmer entgehen können. Für einen Moment spielte ich mit dem Gedanken, verwarf ihn aber schnell. Christines fehlendes Schamgefühl war offensichtlich etwas, mit dem wir lernen mussten umzugehen. Oder wir mussten ihr Grenzen aufzeigen. Als die beiden zurückkehrten, wirkte Ute etwas verstört und ließ sich eher mechanisch auf ihren Stuhl fallen. Christine aber strahlte wie ein kleines Kind an Weihnachten. Sie stellte sich direkt vor mir auf und präsentierte mir stolz ihre frischrasierte Muschi, die genau wie Utes mit einem schmalen Streifen gestutzten Schamhaars verziert war.

„Na, was sagst du? Das sieht doch wohl toll aus, oder?”

Das fand ich zwar schon, aber mir blieb einfach die Spucke weg, als ich da nun nicht nur aus Höflichkeit sehr genau hinsah, und die Sprache gleich noch dazu.

„Was ist denn? Gefällt es dir nicht?”

Sie schien mit meiner Sprachlosigkeit gar nichts anfangen zu können und sah sich hilfesuchend zu Ute um. Die lächelte mühsam.

„Natürlich gefällt ihm das. Aber … wie soll ich dir das sagen … ob er das von dir nun so erwartet hätte … und er liegt vermutlich nicht ohne Grund auf dem Bauch.”

Erst jetzt schien es bei Christine langsam zu dämmern.

„Ach so. Entschuldigt Kinder. Ich benehme mich wohl nicht ganz passend? Das tut mir leid.”

Sie sah ganz niedergeschlagen aus, als sie sich auf den Liegestuhl setzte. Ute reagierte sofort.

„Lass nur, das ist schon okay. Es ist … etwas ungewohnt für uns, wie frei und ungezwungen du jetzt bist, aber wir werden uns schon dran gewöhnen. Nicht wahr, Steffen?”

Langsam fand ich meine Sprache wieder, auch wenn sie belegt und zittrig war.

„Klar doch. Und … es sieht wirklich toll aus.”

Christine wirkte immer noch verunsichert, in ihr schien es zu arbeiten.

„Ich verstehe aber immer noch nicht … warum liegst du auf dem Bauch?”

Na klasse. Ute hatte sich jetzt freigeschwommen und genoss sichtlich, wie ich mich unter Christines fragendem Blick wand. Dann kam sie mir aber doch wieder zu Hilfe.

„Weil ihn der Anblick zweier nackter Frauen erregt.”

Christine schien eher überrascht, dass ihr das selber nicht eingefallen war.

„Ach so … ist schon klar. Das tut mir leid, Steffen. Ich wollte nicht … sollen wir uns lieber wieder etwas überziehen?”

Auch Utes spöttisches Grinsen beeinflusste meine Antwort.

„Nein, bleibt ruhig so, wie ihr seid. Ich werde es überleben.”

Christine schien mit der Antwort durchaus zufrieden und streckte sich nun auf ihrem Liegestuhl aus. Nichtsdestotrotz drehte ich meinen Kopf auf die andere Seite, um in den Garten zu schauen. Für eine Weile lagen wir stumm da und genossen die träge Stille, das Summen der Insekten und den Duft der Blumen, der bis zu uns herüber wehte, uns in der schwülen Hitze körperlich mit dem Garten verband.

Ich bemerkte erfreut, dass sich auch mein Ständer nun langsam in Wohlgefallen auflöste. Und meine Zigaretten hatte ich vergessen. Ich drehte den beiden nackten Frauen erneut den Kopf zu. Ute hatte ihre Augen geschlossen, Christine las wieder in dem ominösen Buch.

„Ich hole mal eben meine Zigaretten. Soll ich was zum Trinken mitbringen? Wasser? Sprudel?”

„Oh ja, das ist lieb. Ein Wasser bitte. Ich glaube, man muss viel trinken bei so einem Wetter. Mir ist ganz heiß.”

Das wurde mir beim Anblick der beiden allerdings auch schon wieder. Ute öffnete die Augen.

„Ich möchte Cola. Ich habe ein paar Getränke in den Kühlschrank gestellt. Im Gefrierfach sind Eiswürfel. Und Eis.”

Im Vergleich zu draußen war es in der Wohnung angenehm kühl, und das Öffnen des Gefrierfachs war ein besonderer Genuss. Dort fand ich auch ein Paket mit Eis am Stiel. Ich nahm kurzentschlossen drei davon mit und räumte alles auf ein Tablett. Als ich zurück auf die Terrasse trat, war Ute schon wieder am Träumen. Ich legte verschwörerisch einen Finger auf meinen Mund, stellte das Tablett lautlos auf den Tisch und ließ unter dem belustigten Blick Christines eine Eistüte auf Utes nackten Bauch fallen. Sie zuckte und kreischte wie erhofft. Dann musste auch sie lachen. Aber der Blick, den sie mir danach zuwarf, hatte eine eindeutige „na warte” Qualität.

Ihre „Bestrafung” folgte gleich auf dem Fuße. Zum einen stellte sie nun beide Füße angewinkelt auf den Liegestuhl, zum anderen leckte und lutschte sie so eindeutig zweideutig an ihrem Eis, dass das Blut in meinem Schädel pochte und es sogleich wieder furchtbar eng in meiner Hose wurde. Für den Moment schien sie Christines Anwesenheit völlig vergessen zu haben. Die aber betrachtete ihr Treiben ebenso aufmerksam wie ich, mit schräggelegtem Kopf und einem sehr eigenartigen Gesichtsausdruck.

„Darf ich euch mal etwas Persönliches fragen?”

Erschrocken hielt Ute inne. Nun bemerkte auch sie, dass Christines Augen auf ihr ruhten. Sie lief sofort rot an. Das Blut rauschte in meinen Ohren. Ich glaubte zu wissen, was nun folgen würde. Alles in mir krampfte sich zusammen. Keiner von uns beiden antwortete ihr, aber sie fuhr trotzdem fort.

„Wie nahe seid ihr euch wirklich gekommen?”

Ich sah Ute verzweifelt an. Was sollten wir ihr antworten? Trotz der Hitze begann ich zu zittern. Am liebsten wäre ich davongelaufen. Die Stille wurde unerträglich. Und sie sprach Bände. Zu meiner Überraschung schaffte es Ute dennoch zu antworten.

„So nahe … wie zwei Menschen sich kommen können.”

Christine nickte nur.

„Das dachte ich mir. Gibst du mir bitte eine Zigarette, Steffen?”

Ute schien den Tränen nahe. Auch mir schnürte sich alles zu, vor allem da ich sie so leiden sah. Trotzdem sprach Ute wie unter Zwang weiter.

„Es … war meine Schuld. Ich habe es angefangen.”

„Kind, warum bist du denn so traurig? Schuld? Ich verstehe nicht. Ihr seid verliebt, ja? Und ihr habt miteinander geschlafen?”

„Aber nur einmal”, wandte ich lahm ein.

„Warum denn das? Hat es euch nicht gefallen?”

Wir starrten sie fassungslos an. Sie schien die Problematik überhaupt nicht zu begreifen. Das Thema Inzest war wohl in den Fernsehsendungen, die sie bisher verfolgt hatte, offensichtlich noch nicht vorgekommen.

„Mir schon.”

Ute warf mir einen bösen Blick zu, weil ich sie damit in Erklärungsnot brachte.

„Das ist doch nicht die Frage. Geschwister tun so etwas nicht, dürfen es nicht tun. Es gibt sogar einen Paragraphen im Strafgesetzbuch …”

Ich erschrak. Das hatte ich nicht gewusst. Ich hatte es bis dahin ausschließlich für ein gesellschaftliches Tabu gehalten. Christine hingegen schien entrüstet.

„Was ist denn das für ein Unsinn? Es gibt ein Gesetz gegen Liebe?”

„Nun … ja.”

„Das ist kaum zu glauben. Also müsst ihr es in aller Heimlichkeit tun? Das tut mir wirklich leid für euch. Jetzt verstehe ich auch, warum du so traurig bist. Aber … hier seid ihr doch sicher. Ich rufe bestimmt nicht die Polizei, wenn ihr euch liebt.”

Ute und ich sahen uns verwirrt an. Zögernd fragte ich nach.

„Du hast kein Problem damit, dass wir … miteinander intim sind?”

„Nein, warum sollte ich das haben? Ich finde das schön. Und Sex ist etwas wunderbares, ich erinnere mich zwar nicht daran welchen gehabt zu haben, aber dass es so ist, das weiß ich, daran erinnert sich mein Körper. Ihr liebt euch doch, das fühle ich genau. Wie ist das … gilt das Gesetz denn auch für Eltern und Kinder?”

Ute atmete hörbar. Sie schien zu ahnen, was nun folgen würde. Und irgendwie zu hoffen.

„Ja. Warum … willst du das wissen?”, fragte sie mit zitternder Stimme.

„Ich denke die ganze Zeit daran. Ich sehe euch … ich fühle diese Spannung zwischen euch und ich wünschte mir, ihr würdet mich einbeziehen. Ich sehne mich so danach, berührt zu werden.”

Es war nicht nur was sie sagte, es war die Art wie sie es sagte. Jetzt, in diesem Moment, stand sie wirklich nackt vor uns, in all ihrer Angst und Einsamkeit. Fast gleichzeitig setzten wir uns zu ihr auf den Liegestuhl und drückten sie fest an uns. Christine lächelte glücklich. Dann küsste sie Ute ganz leicht und zärtlich auf den Mund.

Ute hielt ihren Kopf mit einer Hand fest und gab ihr einen richtigen Kuss. Als sie sie wieder entließ, schien Christine völlig überwältigt. Ich drehte ihren Kopf zu mir und folgte Utes Beispiel. Ich ließ meine Hand langsam auf ihrem Schenkel auf und ab gleiten, während meine Zunge mit ihrer spielte. Als wir uns lösten, verlieh sie ihrer Begeisterung Ausdruck.

„Das fühlt sich doch großartig an. Für euch auch? Na seht ihr. Ich muss aber meine Zigarette ausmachen. Wollen wir denn nicht vielleicht lieber reingehen?”

Das war vermutlich das einzig Richtige in diesem Moment. Oder was halt in diesem Augenblick noch folgerichtig erschien. Mit Denken und Planen hatte das ganze eh nichts mehr zu tun. Alles war im Fluss, in Bewegung, war ein Wust aus Empfindungen, Erregung, Hitze, Erleichterung, Erlösung, Freiheit. Wir brauchten uns nicht mehr voreinander zu verstecken. Wir schwebten förmlich die Treppe hinauf und fanden uns vor ihrem Bett wieder.

Ute umfing mich von hinten und zog vorsichtig meine Shorts herunter, denn dicht unter dem Gummi befand sich ein stehendes Hindernis. Christine sprang ihr von vorn bei und blickte voller Begeisterung auf mein Hartholz. Ute legte von hinten Hand an und schob langsam meine Haut zurück, bis meine vorfreudig benetzte und glänzende Eichel Christines Aussichten noch verbesserte.

Die körperliche Erinnerung, von der sie gesprochen hatte, war in keinem Fall eingebildet; das wusste ich vom ersten Moment an, als sich ihre Lippen um mein pulsierendes, pochendes Fleisch schlossen. Da war schon eine langjährige Erfahrung am Werk; ich hoffte nur, dass sie auch so trickreich wie Ute war, ansonsten hätte das ein sehr kurzes Vergnügen werden können.

Ute gab ihr zudem noch Handunterstützung; forderte auch für sich selbst jetzt diese Gunst ein, indem sie meine linke Hand ergriff und zwischen ihre Beine drückte. Ihre Nässe verblüffte und erregte mich sogar noch mehr, so unwahrscheinlich mir das in diesem Moment vorkam. Ich schwankte fast ein wenig zwischen den Beiden, weil mir schwummerig wurde.

Ute spürte dies und schlug rasch vor, wir sollten uns auf das Bett legen. Christine reagierte umgehend, entließ mein dem Bersten nahes Prachtstück und legte sich auf den Rücken in die Mitte des Bettes. Ihr Becken hob und senkte sich, sie öffnete ihre Beine und bot sich uns sehnsuchtsvoll dar.

Bevor mir klar wurde, was ich tun sollte, hatte sich Ute an mir vorbeigedrängelt und vergrub ihr Gesicht in Christines Schoss. Christine stöhnte leise, als Ute an den Innenseiten ihrer Schenkel züngelte. Zur gleichen Zeit fuhren ihre Hände unter Christines Po und drückten sichtbar ihre Bäckchen auseinander.

Ich wäre völlig zufrieden gewesen, einfach nur zuzusehen, aber Christines Blick war eine eindeutige Einladung, das vorhin Angefangene fortzuführen. Ich kletterte auf sie und fand schnell eine Position, in der ich nicht zu viel Gewicht auf sie verlagern würde, sie aber gut an meinen Kameraden kam. Sie hatte bereits den Mund geöffnet, stockte stöhnend wie im Krampf, da Ute jetzt wohl richtig zur Sache ging.

Dann aber tanzte erst kurz ihre Zunge an meinem Zipfel, bevor sich ihre Lippen um ihn schlossen, begleitet von einem weiteren urigen Stöhnen. Ich konnte Ute in meinem Rücken nicht sehen, aber so oft wie Christine stockte und sich wirklich mühsam immer wieder mir widmete, musste sie ein kleines Feuerwerk abbrennen.

Christine setzte für einen Moment völlig aus, mein Glied glitt aus ihrem Mund, ihr Gesicht war von Ekstase verzerrt. Fast mechanisch zog sie mit der Hand noch etwas an meinen besten Stück, aber dann erlebte ich fasziniert das Spektakel ihres Höhepunkts, wie sich ihr Kopf zurückbog und sie ihre Lust fast herausschrie. Sie war wie ein Naturerlebnis, als sich da wand und drehte, keuchte und nach Luft rang, da Ute nicht nachließ.

Ebenso wie ein Naturerlebnis setzte sie dann aber ihr Begonnenes wieder fort. Als ob ihr der eigene Gipfel das Ziel des Geschehens wieder in Erinnerung gebracht hätte, saugte und leckte sie mit wachsender Wildheit, um mich so schnell wie möglich ebenfalls dahin zu bringen.

Ein fernes Grollen passte nahtlos als Bote künftiger Entladungen, auch wenn der Blitz in meinem Becken lange vor den ersten echten einschlug und meine flüssige Eruption in den Rachen meiner Mutter schwappte, die sich just in diesem Moment der Technik des Schwertschluckens erinnert hatte. Immer und immer wieder entlud ich mich, sie gurgelte und würgte etwas, aber machte keinerlei Anstalten zurückzuziehen.

Sie lächelte glücklich, als sie mich dann doch entließ, aber Utes fortwährende Zuwendungen zwischen ihren Schenkeln, verzerrte ihr Gesicht schnell wieder in den Zügen süßester Pein. Ich zog mich von ihr zurück und küsste sie noch auf ihren bebenden Mund, bevor ich mich herunter zu Ute begab. Für einen Moment sah ich fasziniert zu, wie Utes Zunge mit unglaublich flinken Auf- und Ab-Bewegungen an Christines Kitzler spielte, den sie mit Druck einer Hand freigelegt hatte und der ziemlich groß und geschwollen wirkte.

Es wurde langsam Zeit, dass sich jemand um die selbstlose Ute kümmerte, und ich meinem besonderen Freund Hallo sagte. Zuerst einmal umfing ich ihren Körper mit meinem, griff fordernd an ihre prallen Brüste, drückte und rieb ihre harten Nippel. Dann ließ ich meine Zunge ihre Wirbelsäule hinunter schlängeln, bis ich an ihr Steißbein gelangte. Um tiefer heranzureichen musste ich dann doch mit den Beinen vom Bett, aber ich schaffte dies, ohne meine Bewegung zu unterbrechen.

Ich steuerte zielsicher auf ihr Po-Loch zu und fand es ungeheuer erregend dort leckend und züngelnd meine Ankunft zu feiern. Christine wurde schon wieder langsam lauter und wanderte praktisch auf der Stelle im Bett herum, ihre Arme und Beine waren ständig in Bewegung.

Auch Ute stöhnte in ihre Bemühungen hinein, noch mehr, als ich meine Zunge so tief wie möglich in ihr triefendes anderes Loch bohrte, ihren samtigen Schleim genüsslich auf ihren Schamlippen und ihrem Kitzler verteilte. Die Stellung machte das Lecken nicht ganz so einfach, wie in der Frontalposition, aber ich fand doch schnell zu einigen Figuren, die ihr hörbar und fühlbar Freude bereiteten. Christine kam erneut mit Macht und wimmerte diesmal, als Ute, vielleicht durch mich abgelenkt, immer noch weitermachte. Dann hielt sie doch an.

Ute kam hoch, ich folgte. Das war eigentlich die Gelegenheit für sie, sich ebenfalls auf dem Rücken abzulegen, um von mir bequemer verwöhnt zu werden. Ich wollte sie allerdings noch einmal mit meinem ganzen Körper von hinten umschließen wie zuvor, weil sich das so fantastisch angefühlt hatte. Erst als ich mein Becken gegen ihren Hintern drängte, bemerkte ich, dass ich zwar noch nicht vollständig, aber doch wieder etwas hart war.

Sie spürte das wohl auch, presste ihren Hintern wohlig gegen mein sich heiß anfühlendes Glied. Unsere Körper bewegten sich kreisend zu einer unerhörten Melodie der Lust. Wieder donnerte es; schon deutlich näher. Ute senkte ihren Oberkörper wieder ab, zog mich mit und erhöhte gleichzeitig ihr Becken. Meine Schwanzspitze kam zwischen ihren Po-Backen zum Ruhen, die hitzige Nähe ihres Geschlechts sorgte umgehend dafür, dass ich der nun anstehenden Aufgabe wieder völlig gewachsen war.

Ich nahm meine Hand zu Hilfe, um den Eingang in ihr Innerstes zu finden. Sie kam mir entgegen. Erst leicht, dann etwas mühsamer drang ich tiefer und tiefer in sie ein, bis es nicht mehr ging. Erfreut stellte ich fest, dass es in dieser Position viel leichter war, zu meinen Bewegungen zu finden, wie noch unter ihr, bei unserem ersten Mal.

Wie hypnotisiert starrte ich hinab auf meinen fleißigen Zauberstab, wie er sich immer und immer wieder in ihre nun sehr nasse Spalte schob und uns beiden dabei so unendlich viel Freude bereitete. Christine hatte sich auf dem Bett gedreht und kam wie eine Katze auf allen vieren auf meine schöne Schwester zu, küsste sie leidenschaftlich und massierte dabei Utes Titten, die zuvor so wunderbar im Rhythmus unserer dringlicher werdenden Rödelei geschwungen waren.

Es war fast dunkel geworden im Zimmer, schwarze Wolken hatten sich in den Nachmittagshimmel geschoben und ein weiterer Blitz entlud sich sichtbar. Ein dumpfes Grollen folgte, gerade als Ute nun erstmalig eingriff und mit ihren Gegenbewegungen begann. Sie wand sich unter hartem und sich immer mehr steigerndem Stöhnen, auch weil Christine unter ihr abgetaucht war und an ihren Brüsten saugte.

Der Schweiß lief in Rinnsalen von meiner Stirn über mein Gesicht; ich war aufs äußerste erregt und dennoch hatte ich das Gefühl noch Stunden zu brauchen, um zu kommen. Ute erging es da ganz anders, sie schien sehr dicht davor, umklammerte die unter ihr liegende Christine, bäumte sich auf wie ein scheuendes Pferd und entließ einen erlösten Schrei.

Ich hielt an, spürte das Verkrampfen in ihrem heißen Kanal. Ich griff an ihre herrlichen Brüste und zog ihren Oberkörper hoch, bis ihr Rücken an meiner verschwitzten Brust ruhte. Christine kam ebenfalls hoch und umschloss ihre völlig aufgelöst wirkende Tochter von vorn, küsste sie leidenschaftlich, während ich sie mit kurzen Druckbewegungen daran erinnerte, dass sie da immer noch einen heißen Schwanz in sich trug.

Ein weiterer Blitzschlag erhellte das Zimmer, mit dem kurz darauf folgenden Donner setzte auch der Regen ein, der mächtig gegen das Fenster prasselte. Mit sanfter Gewalt drückte Ute ihre Mutter auf ihren Rücken und unterbrach unsere Verbindung. Sie krabbelte langsam höher, bis sie aufs Christines Gesicht zu sitzen kam, die sofort zur Sache ging. Gleichzeitig öffnete Christine ihre Beine für mich. Mit euphorischer Begeisterung nahm ich ihre Einladung an, pflanzte meinen siedend heißen Lust-Baum in den Ort, an dem mein Leben begonnen hatte, von ihm erneut Besitz ergreifend.

Jeden meiner heftigen Stöße begleitete sie mit einem erstickten Stöhnen, mein Oberkörper stützte sich an Utes Rücken, die sich leicht zurück bog und ihr gerötetes, zuckendes Gesicht ein wenig zu mir nach hinten drehte, mich an ihrer Lust in dieser Weise teilhaben lassend. Wir glitten gemeinsam auf dem Strom der Lust, der immer reißender wurde. Christines Stöhnen wurde immer lauter, was andeutete, dass sie sich nicht mehr Utes annahm, die dann auch ihr verschwitztes und feuerrotes Gesicht zwischen ihren Schenkeln entließ.

Ich verstand, dieser Moment sollte nur ihr alleine gehören und ich hämmerte wie ein Wilder auf sie ein, um ihn etwas Besonderes werden zu lassen. Ich legte mich nun auf sie, mein Körper und sehr bald auch ihrer glitschig vor Schweiß. Ich bemerkte, wie erschöpft ich mich bereits fühlte und die Tatsache, dass ich noch nicht gekommen war, war vielleicht auch dem zuzuschreiben.

Mein Herz raste wie wild, und trotzdem steigerte ich mich noch, angetrieben von diesem vor Lust und Leidenschaft völlig verzerrten Gesicht vor mir, ihrem geöffneten, bebenden Mund, aus dem unablässig Laute der Ekstase sprudelten, bis sie gurgelnd und mit einem tierischen Laut kam. Auch ich merkte, dass sich mein Zug nun der Endstation näherte und drückte noch einmal aufs Gaspedal. Ein weiterer Blitz tauchte das Zimmer in geisterhaftes Licht, mit dem folgenden Donner entlud auch ich mich mit ähnlich urwüchsiger Gewalt in Christines Schoß.

Vor meinen Augen tanzten feurige Kreise; ich war vor Glück und Erschöpfung völlig fertig, als ich meinen tropfnassen Körper auf Christines ruhen ließ, schwer nach Luft rang und am ganzen Körper zitterte. Ich rollte mühsam von ihr herunter, auch weil die Hitze unserer Körper fast unerträglich war. Ute schmiegte sich leicht von der anderen Seite an sie an und küsste sie zärtlich. Noch lange lagen wir atemlos und wortlos dicht beieinander, küssend und streichelnd, bis auch der Regen draußen aufhörte und es wieder heller im Zimmer wurde.

Wir hatten jedes Gefühl für Zeit und Ort verloren. Das Klingeln an der Haustüre erinnerte uns schließlich daran, dass es auch noch eine Welt außerhalb der von uns geschaffenen gab. Natürlich dachten wir nicht daran aufzumachen.

„Wer kann das denn sein?”

Christine beantwortete Utes Frage völlig überraschend für uns beide.

„Das ist Ela.”

Verwundert sah ich in ihr gelassenes und noch immer leicht gerötetes Gesicht.

„Frau Scharfenberg? Und woher weißt du das? Hat sie gesagt, dass sie heute vorbeikommt?”

Christine schüttelte den Kopf.

„Nein, aber so klingelt nur sie.”

Ich tauschte einen verblüfften Blick mit Ute.

„Du erinnerst dich daran?”

Jetzt schien auch Christine überrascht von ihrem Wissen. Sie krauste kurz ihre Stirn.

„Ja und nein. Es ist eigenartig. Ich verstehe es auch nicht.”

Erneut schellte es zweimal kurz an der Tür, dann gab Frau Scharfenberg, wenn sie es denn wirklich war, auf. Ute sprang rasch vom Bett und spähte durch die Lamellen der halb geschlossenen Jalousien auf die Straße.

„Tatsächlich. Das war sie wirklich.”

„Sag ich doch.”

Ute dehnte kurz ihren verschwitzten Körper und rollte ihre Schultern.

„Wie dem auch sei … ich gehe

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Erotische Geschichte

Ich schreibe täglich erotische Geschichten. Ich bin Redakteur auf der Website, auf der wir aktuelle und lange Sexgeschichten veröffentlichen.

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